#123 Für Anwälte gilt: Du sollst nicht langweilen - a podcast by Duri Bonin

from 2020-11-01T05:30:29

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Anna und Duri Bonin diskutieren anhand einer Strafanzeige das Verfassen von Rechtsschriften. Wichtig erscheint ihnen, dass konsequent die Perspektive des Empfängers miteingedacht und diesem möglichst viel Arbeit abgenommen wird (wer soll wann was getan oder unterlassen haben, was weiss und was vermutet man, was muss abgeklärt werden und welche Straftatbestände stehen weshalb in Verdacht). Gleichzeitig sollte man nach Prägnanz streben: Alles Überflüssige gilt es erbarmungslos zu streichen. Wenn man überzeugen will, ist ebenfalls die Arbeit an der Sprache zentral: Die Sprache schärfen, ist auch immer Arbeit am Gedanken, an der Durchdringung des Sachverhaltes. Namentlich sprachliche Weichspüler gilt es zu vermeiden, wie Abschwächungen (eigentlich), Abstraktionen (der Anzeigeerstatter und Privatkläger), Wiederholungen, langfädige Einleitungen, rechtliche Erörterungen (detaillierte Rechtskenntnisse sind unabdingbare Grundlage der Eingabe, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass dies auch in die Eingabe gehören), Schwächungen der eigenen Position (unterschwelliges Distanzieren des Anwaltes vom eigenen Klienten) und Entschuldigungen (entweder man hat was zu sagen und sagt ein solches deutsch und deutlich oder man lässt es bleiben).

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