#129 Wie sinnvoll sind Ad-hoc-Gefährlichkeitsbeurteilungen? - a podcast by Duri Bonin

from 2020-12-15T05:30

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Der Kanton Zürich hat für die Beurteilung der Ad-hoc-Gefährlichkeit von Personen die Fachstelle Forensic Assessment und Fallmanagement (FFAF) geschaffen. Die FFAF bietet drei Berichtsarten an: Aktennotiz (zusammenfassende Beurteilung der zentralen Risikofaktoren anhand der Akten), Abklärungsbericht (eine ausführlichere Aktennotiz, ebenfalls aktengestützt), Befundbericht (hier findet zusätzlich eine persönliche Exploration statt und es werden eventuell auch fremdanamnestische Angaben eingeholt). Duri Bonin fragt sich, wie sinnvoll solche Ad-hoc-Gefährlichkeitbeurteilungen sind? Es besteht die Gefahr, dass der Staatsanwalt die Verantwortung delegiert. Da der "Vorgutachter" mangels genügender Fakten keine sinnvolle Prognose stellen kann, wird dieser zur sichereren Variante tendieren, ergo die Inhaftierung. Ein solches hat dann im für den Exploranden schlimmsten Fall gar noch eine präjudizierende Wirkung auf das eigentliche Gutachten.

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