TRANCE - a podcast by Jan Görner & Conrad Mildner

from 2013-05-15T11:22

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"The choice is yours. Do you want to remember or do you want to forget?"

Der Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmkritiker Paul Schrader
teilt die Stilrichtung des Film Noirs in drei Phasen ein. Die „wartimeperiod“ (1941-46), in der überwiegend einsame Privatdetektive ihr Dasein
fristen. Danach folgte die „post-war realistic period“ (1945-49), dieden Charakter des Großstadtmolochs in den Mittelpunkt rückte und sich
den alltäglichen Verbrechen auf den Straßen widmete. Die letzte undzugleich spannendste Phase war dennoch die „period of psychotic action
and suicidal impulse“ (1949-53), in der sich allmählich die Figurenauflösen und meistens sogar Mörder und Psychopathen die Hauptrollen
sind. Seit dem Ende des klassischen Film Noirs haben sich seine Motiveund Reflexionen hartnäckig im Kino gehalten. Sie haben Filme wie „Blade
Runner“, „Chinatown“ und„L.A. Confidential“hervorgebracht und der Begriff des Neo-Noirs gehört heute zum guten
Filmvokabular. Ist der Film-Noir also tot? Definitiv, denn was wir heutesehen ist allenfalls ein postmoderner Widerhall und dennoch kann ein
Neo-Noir mehr sein als bloße Pose oder Hommage, nämlich wenn er sichseiner kulturellen Geschichte bewusst wird. Danny Boyle, dessen letzte
Filme den süßlichen Geruch der Award-Seasons leider nicht abstreifenkonnten, hat nun solch einen Film gemacht. „Trance“ ist ein „Meta-Noir
of psychotic action and suicidal impulse“. [...]

Wertung: 8/10

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