#4 Was uns Frau Holle noch übers Weib-Sein lehrt - Teil 2 - a podcast by Mia Brummer

from 2019-10-23T11:12:18

:: ::

Hier kommt Teil 2 des Märchens von Frau Holle:


Setz dich am besten mit her auf meine Gartenbank 


und erzähle mir von DEINEN Äpfeln…


 


Hast Du sie aufgesammelt?


Sortiert und geprüft, was da in jedem Apfel an Talenten, Fähigkeiten und Eigenschaften drinsteckt? Hast Du Dich an der reichen Ernte erfreuen können?


 


In der heutigen Folge möchte ich Dir erzählen wie es der Marie weiter erging…


Ich hoffe, Du hast etwas Zeit mitgebracht.


 


Marie kam auf ihrer Reise in der Anderswelt an einem Haus an und erschrak erst mal etwas, denn auf dem Balkon stand eine alte Frau mit ganz schön langen Zähnen.


 


Ihr wisst sicher, wer da stand: Frau Holle, unsere Mutter Erde, die Natur höchstpersönlich.


 


In der Natur ist nicht alles nur Zuckerguss und eitler Sonnenschein.


Die Natur kann grausam sein und - so hat mir mein Lehrer Juan Nunez del Prado, ein emeritierter Anthropologe aus Cuzco erzählt, die Natur hat keine Moral oder Ethik.


Die Natur ist konsequent und in sich konsistent, aber sicher nicht moralisch.


 


Mal lächelt sie, mal zwickt sie, mal beißt sie, manchmal reißt sie Dir den Kopf ab


und dann bleibt von Dir nichts mehr übrig als ein paar alte Knochen…


 


Lernen kann man von Frau Holle jede Menge!


Und jetzt schauen wir mal, wie es der Marie bei ihr geht…


 


Die „Hollerin“ lädt Marie ein, bei ihr in die Lehre zu gehen und sie lernt dort viel.


 


Sie lernt die Magie kennen, die hinter allem Tun steckt:


Ob`s nun ums Betten Schütteln geht, damit es auf der Erde schneit,


ob`s um Spinnen geht, bei dem Marie lernt, dabei die Gedanken so zu bündeln und zu fokussieren, dass Realitäten entstehen, oder ob`s darum geht, beim Kochen immer die richtigen Kräutlein zu finden, die unsere Seelennahrung nicht nur schmackhaft sondern auch bekömmlich machen.


 


Sie lernt auch, dass Dinge ihre Zeit brauchen,


dass man manches Mal ein gutes Sitzfleisch braucht, um Ergebnisse erwarten zu können.


 


Dass man nichts erzwingen kann,  dass es einen richtigen Zeitpunkt gibt zu säen,


zu wässern, zu nähren, einzukürzen, zu ernten und auch mal Ruhe zu geben


 


Und so geht ein ganzes Jahr rum, 


ein Zyklus, 


der alle Kräfte beinhaltet, die je einem Menschen begegnen können,


der alle Prozesse abbildet, die je erfahren werden können,


und Marie, die Heimweh nach den ihren, bekommt, 


bittet Frau Holle um ihre Entlassung.


 


Die gibt der Marie die Spule mit ihrem verlorenen Lebensfaden wieder zurück 


und führt sie ans Tor zur alltäglichen Welt.


Dort soll Marie durchgehen und dabei ihren Lohn erhalten.


 


Im Märchen fällt ein Goldregen herab, und das Gold blieb an der Marie auch noch hängen so dass der Hahn, der Marie als erstes sah, die Nachricht gleich ganz aufgeregt in die Welt hinaus posaunte.


 


Müssen hätte er nicht, denn alle konnten die Strahlkraft von Marie,


dem Mädchen, das von Frau Holle ins Weib-Sein initiiert wurde, sehen.


 


Die Strahlkraft eines Weibs, das sich seines Wertes bewusst ist,


die weiß, was sie kann, und auch, was sie nicht kann


die gelernt hat, sich selbst zu mögen,


sich selbst in den andern erkennt und deshalb auch die andern mag,


mit allen Stärken und Schwächen, weil das das Mensch sein ausmacht.


 


Und weil sie weiß, wer sie ist, weiß sie auch, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist


und füllt ihn ganz und gar mit ihrem Sein aus. Nicht mehr und nicht weniger.


 


Sie mag ihren Verstand, weil er ihr hilft, Dinge zu entschlüsseln


aber sie würde ihn nie allein - ohne ihren Instinkt und ihrem Herzen - nutzen,


um sich ein Urteil zu bilden.


 


Im Märchen kommt jetzt also unser Prachtweib, die Goldmarie zurück nach Hause.


Und wie es so oft unter Frauen ist, ist dem Neid Tür und Tor geöffnet.


 


Die Stiefmutter, die, die nicht von Frau Holle initiiert wurde,


die traut sie nicht, diese Reise anzutreten.


Schon zu sehr hat sie die Kultur verkrüppelt.


Nein, sie bleibt lieber im Haus mit all den verlockenden Errungenschaften der modernen Welt, wo alles automatisch geht, wo man die Jahreszeiten nicht mehr am eigenen Leib spüren kann, wo man Erdbeeren im Winter essen kann, im Frühling erntet,


im Sommer die Klimaanlage einschaltet weil es zu warm ist,


im Herbst der verlorenen Sommerzeit nachweint weil man zu doof war, sie zu nutzen.


Dort, wo man einfach die Heizung aufdreht, wenns es zu kalt ist und gar nicht merkt, wie die Seele vor menschlicher Kälte einfriert.


Weil wir einfach verlernt haben, anderen mit offenem Herzen zu begegnen.


 


Wie sollen wir auch?


Wenn wir uns selbst nicht mehr mögen?


Wie sollen wir dann andere mögen?  


 


Und weil wir nicht mehr wissen wie es sich anfühlt, auf unser Herz zu hören,


haben wir eine andere Währung ins Leben gerufen:


 


Die Leistung und das Funktionieren.


 


Wenn eine Frau gut funktioniert und leistet, was von den Anderen erwartet wird,


dann wird sie geschätzt - oder zumindest nichts weiter gesagt, denn „nicht geschimpft ist gelobt genug!“


 


Wie soll in dieser kalten Welt was anders rauskommen als eine Frau, die`s allen recht machen will, gut funktioniert, immer hilfsbereit und wartungsarm keine eigenen Forderungen stellt, nicht aufmuckt auch wenn es noch so weh tut, bis zum Umfallen arbeitet, ihren Mann steht, in der Berufswelt versucht,  den Männern gleich zu sein 


oder am Ende noch besser als sie,


zu allem Ja und Amen sagt weil sie glaubt, dass sie dann endlich geliebt wird


und sich am Ende selbst verliert, weil sie sich nicht mal mehr spürt.


 


Jetzt bin ich aber ganz schön weit von der Spur abgekommen.


 


Wir waren ja zuletzt bei der Stiefmutter, die sich nicht traut, den mühsamen Weg der Initiation zu gehen, da sie einfach schon zu sehr mit den Annehmlichkeiten ihrer Stellung als „hohe Frau“ identifiziert ist.


Aber ihr Herz ist noch nicht ganztaub:


Sie hört den Ruf der großen Mutter,


Sie sieht an der Goldmarie, was das Lernen bei Mutter Natur an innerem Reichtum hervorruft und schickt zu guter Letzt ihre zweite, die eigene Tochter auf die Reise.


 


Doch die hat noch überhaupt kein Verlangen und keinen Grund, sich auf den Weg zu machen. 


Es ist das Ego der Mutter, das das Kind zwingt, Erfahrungen zu machen, für die sie noch gar nicht bereit ist denn die Blutung hat bei dieser Marie noch nicht eingesetzt, die Zeit für den Gang in die Anderswelt ist also noch gar nicht gekommen.


 


Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Mädchen gar keinen Bock hat auf die ganze Nummer.


Sie sticht sich bocklos in den Finger,


Springt ohne Bock in den Brunnen,


Hat keinen Bock drauf, sich ihre Finger zu verbrennen,


Keinen Bock auf die mühsame Äpfelklauberei,


Und ganz sicher keinen Bock drauf, bei Frau Holle in die Lehre zu gehen.


 


Eigentlich will sie sich so schnell wie möglich mit Gold überschütten lassen,


dass sie dann schnell wieder daheim bocklos die Zeit absitzt,


bis endlich der strahlende Prinz kommt und sie zur Königin macht.


Denn das, so hat sie gelernt, ist das Ziel einer jeden Frau.


Durch die Heirat mit einem Mann an Wert zu gewinnen, Königin zu werden,


Und den Rest ihres Lebens im goldenen Käfig – pardon - im goldenen Schloss zu leben.


 


Und als unserer zweiten Marie nach drei Tagen der Dienst bei Frau Holle zu blöde wurde,


da kündigte sie ihren Dienst auf und bat Mutter Erde um ihre Belohnung.


 


Jetzt muss ich ganz schnell etwas ausholen, damit ihr versteht, was die drei Tage bedeuten.


Ein ganzes Jahr hat vier unterschiedliche Jahreszeiten,


die Welt hat vier verschiedene Himmelsrichtungen,


die Alchemie hat vier grundlegende Phasen,


das Hirn hat vier unterschiedliche Regionen


das Leben hat vier unterschiedliche Lebensphasen….


 


Ich könnte euch jetzt noch viele Beispiele aufzählen aber das, was Ich euch damit sagen will ist, dass die Marie ihren Initiationszyklus nich voll und ganz durchlaufen hat.


 


Und waspassiert, wenn man stecken bleibt?


 


Dann legt sich der Schleier der Traurigkeit, der Melancholie, oder im schlimmsten Fall der Schleier der inneren Leere, die man auch Depression nennen kann, auf die Seele der Initiantin.


 


Und das passiert der Pechmarie im Märchen, als sie ihren Lohn unterm Tor in die alltägliche Welt bekommt.


 


Nicht weil sie nicht „brav“ war; es war keine Strafe, sondern die natürliche Konsequenz einer abgebrochenen Initiation.


 


Woher soll denn auch die Strahlkraft einer Frau her kommen,


die Selbstsicherheit, die Selbstakzeptanz, das Selbstvertrauen, die Selbstliebe


wenn sie den Weg nicht bis zum Ende ging? 


 


Zurück bleibt die innere Leere, die viele Frauen heutzutage in ihrem Inneren spüren.


 


An einem gewissen Zyklus einer Frau kommt dann so ein innerer Unruhezustand


Der in der heutigen Zeit PMS, Prämenstruelles Syndrom genannt wird.


 


Da berichten die Frauen von Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, aber auch von Angst, aggressives Verhalten oder den Verlust der Libido, von Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen.


 


Ist das am Ende das Pech der Marie, die nicht zum Weib initiiert wurde?


 


Haben wir nicht alle als Frau mal den Gedanken:


War`s das jetzt?


Ist das schon Alles, was ich vom Leben erwarten kann?


Da muss es doch noch was Anderes geben?


Was ist denn meine Bestimmung?


 


Wenn ihr das Gefühl habt, dass da was dran sein kann und jetzt Angst habt, dass es am Ende vielleicht zu spät ist, dann kann ich euch beruhigen:


 


Frau Holle gibt Jeder eine zweite Chance!


Und zweimal im Leben ruft sie ganz besonders stark:


 


Einmal zu Beginn der roten Phase, also wenn ein Mädchen zur Frau wird


und einmal am Ende der roten Phase, wenn die Fruchtbarkeit einer Frau versiegt.


 


In diesem Niemandsland zwischen der letzten Periode und der weisen Alten


liegen noch gute 30 Jahre vor Dir, in denen Du dem Ruf der Frau Holle in ihr Reich folgen kannst.


 


Ned zum Sterben sondern zum Erblühen in Deiner Strahlkraft!


 


Zugegeben, eine Kleinigkeit muss sterben


nämlich Dein Konzept über Dich selbst und darüber, wie Frauen zu sein haben.


 


Damit das Prachtweib geboren werden kann,


denn das schlummert in uns!


Es braucht nur geweckt zu werden.


 


Hörst Du sie schon leise rufen?


 


Dann komm` mit und sei dabei!


Lass uns unser Rudel wieder zusammenrufen, denn Weib-Sein lernt man unter Weibern


 


Ich freue mich, wenn Du das nächste Mal mit dabei bist!


 


wenn Du mehr über mich und das, was ich so mache, wissen willst: www.schamanische-seminare.de


 

Further episodes of Die Weiberschule - der Podcast für Frauen auf dem Weg ins Weib-Sein

Further podcasts by Mia Brummer

Website of Mia Brummer