Pulitzer-Preis-Gewinner Kai Pfaffenbach: „Katastrophen brauchen Bilder“ - a podcast by Kai Behrmann

from 2021-03-14T03:00

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Pulitzer-Preis-Gewinner Kai Pfaffenbach

"Katastrophen brauchen Bilder"



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"Ich möchte das Paar Augen von den Menschen sein, die nicht in der gleichen Situation wie ich sein können."



Kai Pfaffenbach





World Press Award und Pulitzer Preis: Kai Pfaffenbach ist der einzige deutsche Fotograf, der die beiden prestigeträchtigsten Auszeichnungen im Journalismus gewonnen hat. Im ersten Teil des Interviews sprechen wir über seine Anfänge auf lokaler Ebene, Fotografie in Zeiten von Corona sowie den Anfeindungen, denen er als Fotojournalist in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft ausgesetzt ist.Themen

Darum geht es in dieser Folge



Bescheidenheit und Bodenhaftung



Trotz vieler Auszeichnungen für seine Bilder bleibt Kai Pfaffenbach seinen Wurzeln stets treu. Fußball-WM oder Kreisliga – beides geht er mit der gleichen Leidenschaft an. Der Reiz der Reportagefotografie kennt keine Grenzen.



Gespür für eine Geschichte



Welche Dimension ein Ereignis hat, zeigt sich oft erst später. Umso wichtiger ist es, jeden Auftrag mit der gleichen Ernsthaftigkeit anzugehen: "Ich darf als Fotojournalist keinen Unterschied machen, ob ich etwas Kleines fotografiere oder etwas Großes."



Selbstverständnis und Antrieb



Kai Pfaffenbach glaubt an die Kraft der Bilder. Seine Rolle sieht er darin, stellvertretend für andere Entwicklungen und Ereignisse ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu bringen.



Kai Pfaffenbach: "Das Kleine kann ganz schnell groß werden"

Mit über drei Jahrzehnten Berufserfahrung hat Kai Pfaffenbach so ziemlich alles erlebt, was ein Fotojournlist erleben kann. Er hat über weltweite Krise wie im Irak oder Afghanistan berichtet. Er war bei sportlichen Großveranstaltungen wie Fußballweltmeisterschaften oder Olympischen Spielen dabei. Und er hat politische Meilensteine fotografiert."Du musst in jeden Termin wie in den Sonntagmorgen-Gottesdienst gehen." Dieter Endlicher, AP-FotografTrotz aller Erfolge auf glober Bühne ist er stets auf dem Boden geblieben. "Ich habe auch kein Problem damit, sonntags noch mal in die Kreisliga zu gehen", sagt er. Diese Einstellung wurde ihm schon früh von einem Mentor vermittelt. Kai Pfaffenbach erinnert sich an die Worte des bereits verstorbenen AP-Fotografen Dieter Endlicher: "Du musst in jeden Termin wie in den Sonntagsmorgen-Gottesdienst gehen."Auch für Kai Pfaffenbach bedeutet die Corona-Zeit, dass er deutlich weniger reist als gewohnt. Er sagt: "Für mich ist das gerade so etwas wie eine fotografische Rückbesinnung." Die Pandemie sei eine Gelegenheit, "die man als Fotojournalist nutzen muss". Der gebürtige Hanauer ist sich sicher: "So eine Geschichte werden wir in unserem Leben wahrscheinlich nie wieder zu fotografieren bekommen. Im Ausmaß ist die Covid-Pandemie das Größte, was wir global zu sehen bekommen. Die vielen Facetten zu dokumentieren, finde ich unglaublich spannend."Dabei spielt es keine Rolle, wo man sich gerade befindet. "Ich darf als Fotojournalist keinen Unterschied machen, ob ich was Kleines oder was Großes fotografiere. Gerade jetzt kann das Kleine auch ganz schnell groß werden.""Katastrophen brauchen Bilder. Ich möchte das Paar Augen von den Menschen sein, die physisch oder logistisch nicht in der gleichen Situation wie ich sein können." Kai PfaffenbachKai Pfaffenbach lehnt sich nicht zurück und ist sich für nichts zu schade sein: "Ich bin niemand, der vor Herausforderungen wegläuft. Im Gegenteil, mich spornt das eher an." Wie zum Beispiel aktuell wenn es darum geht, Zugang zu sensiblen Einrichtungen im Gesundheitsbereich zu bekommen, um dort die Lage und das Ausmaß der Corona-Krise zu dokumentieren.

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