Flucht, Vertreibung, Deportation: Das Jahrhundert der Zwangsmigration - a podcast by Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

from 2014-12-10T18:15

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Mit dem Ersten Weltkrieg setzte die Geschichte des Jahrhunderts der Zwangsmigration ein. Zwangswanderungen waren meist Ergebnis von Kriegen, Bürgerkriegen oder Maßnahmen autoritärer politischer Systeme, vor allem die Weltkriege bildeten elementare Katalysatoren in der Geschichte der Zwangsmigration im Europa des 20. Jahrhunderts. Allein die Zahl der Flüchtlinge, Vertriebenen und Deportierten im Zweiten Weltkrieg wird auf 50 bis 60 Millionen Menschen geschätzt und damit auf nicht weniger als zehn Prozent der Bevölkerung des Kontinents. Die Nachkriegszeit beider Weltkriege war zudem durch millionenfache Folgewanderungen gekennzeichnet, die weithin Zwangscharakter hatten. Schließlich führte der Kalte Krieg zu neuen Flüchtlingsbewegungen, die ein zentrales Element der europäischen und globalen Migrationssituation bildeten. Ziel des Vortrags ist es, Hintergründe, Strukturmuster und Folgen des europäischen Zwangsmigrationsgeschehens auszuleuchten und nach ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Gesellschaften Europas im 20. Jahrhundert zu fragen.
Vortrag von Prof. Dr. Jochen Oltmer, Universität Osnabrück.

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