Wem gehört der Osten? Bauern, Rote Barone und Agrarkonzerne auf dem Land - a podcast by Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

from 2017-10-10T18:00

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Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft prägen bis heute die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich fünfmal größer als im Westen und stärker agrarindustriell geprägt, Familienbetriebe und bäuerliche Landwirtschaft hingegen sind kaum vorhanden. In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach sowjetischem Modell und ideologischen Vorgaben umgestaltet. Bodenreform, Enteignungen und Zwangskollektivierung hatten die flächendeckende Proletarisierung der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel. Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der agrarindustriellen Betriebe und Flächen. Die übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für große Konzerne und Kapitalanleger.

Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017 fragte nach den Spuren der DDR in der ostdeutschen Landwirtschaft. Es wurde unter anderem untersucht, wie sich personelle und strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft auswirken, wie die aktuelle politische Debatte darüber verläuft und welche Zukunft der ländliche Raum im Osten zu erwarten hat.

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