09 - Staatsgedeck - a podcast by Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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Das historistische Tafelgedeck mit dem Namen „Hofform“, das weit über das Ende der Monarchie hinaus bis zum Jahre 2000 für Staatsbankette verwendet wurde, stammt aus der Wiener Porzellanmanufaktur. Der ehemals an der höfischen Tafel als Speiseteller benützte Silberteller ist in der Republik zum Platzteller degradiert. Gespeist wurde von dem in der Republik „Staatsbesuchsservice“ genannten Porzellan. Es ist weißgrundig mit einer zarten goldenen Bordüre mit Punktdekor und einem schwarz-rot-goldenen Doppeladler. Seine technische Besonderheit ist der um 1855 neu erfundene lithographische Gold- und Farbendruck, mit dem der Dekor auf das Porzellan aufgebracht wurde. Die Malerei von Hand wurde abgelöst von rationalisierter Serienproduktion. Das Silberbesteck von J.C. Klinkosch und die Gläser von der Fa. J. & L. Lobmeyr komplettierten das Staatsgedeck. Die Bekrönung des Gedecks ist die Serviette, in kunstvoller „Kaiserfaltung“, bei der in jedem Hohlraum je ein Jourgebäck Platz findet. Diese Faltung durfte nur bei Hoftafeln in Anwesenheit des Kaisers verwendet werden und war ein gut gehütetes Geheimnis, das nur mündlich an ausgewählte Personen weitergegeben wurde. Auch heute darf diese Faltung nur bei Staatsbesuchen von gekrönten Häuptern und Präsidenten verwendet werden und es gibt nur zwei Personen die das Geheimnis der Faltung kennen - und bewahren!

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