Weißer Tod – Teil 1 - a podcast by Michael L. Jaegers

from 2019-09-01T06:20:16

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Willkommen im wahrscheinlich besten Jahrzehnt aller Zeiten. Das ganze Jahr über scheint die Sonne und mit dem Walkman lauschen wir den Klängen von Depeche Mode, Madonna, Michael Jackson, A-Ha und Phil Collins. Auf den Strandpromenaden laufen wir dazu auf Rollschuhen und tragen Schweißbänder und lange Strümpfe oder Netzshirts.

Wir können uns das leisten, denn daheim vor dem Fernseher halten wir uns täglich fit mit Aerobic oder schauen heimlich Eis am Stiel. Abends, im Kino, sehen wir noch wahre Blockbuster wie Indiana Jones, Zurück in die Zukunft, Rambo und Stirb Langsam.

Bezahlt wird in Deutschland alles mit der D-Mark und von einer EU oder gar einer europaweit einheitlichen Währung reden nur ein paar Phantasten, während wir im Stau vor dem Grenzübergang noch die verbliebenen Münzen des Nachbarlandes zählen.

Es sind die 80er Jahre und die Bundesrepublik liegt in den Händen von Helmut Kohl, die Welt sicher in denen von Ronald Reagan, Margaret Thatcher und wahlweise Juri Wladimirowitsch Andropow, Konstantin Tschernenko und Michail Gorbatschow. Doch es ist längst nicht alles so rosig, denn wir stecken in den Ausläufern des bereits Jahrzehnte andauernden Kalten Krieges. Die Bundesrepublik Deutschland ist geteilt in Ost und West – und so die ganze Welt. Damit diese Grenze sich nicht verschiebt, setzen die Parteien auf Pershing-II und SS 20 Atomraketen.

Dass wir das Jahr 1983 überlebt haben, ist nur einem umsichtigen russischen Offizier zu verdanken. Es sind nur vier Minuten vor zwölf, vier Minuten, die den Kalten vom globalen, atomaren Weltkrieg trennen mit Nuklearsprengstoff, der ausreicht um die Welt mehrfach in Schutt und strahlender Asche zu verwandeln.

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