Teamcheck: Frankreich - a podcast by meinsportpodcast.de

from 2018-05-31T12:53:08

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Die wohl bitterste Niederlage für Frankreich: Ein Treffer in der Verlängerung im letzten Europameisterschafts Finale von Portugal stoppt die französische Nationalmannschaft. Ein Tor, mitten ins Herz von „Les Bleus“. Heim-EM, mit Abstand die beste Mannschaft im Turnier, dominierend im Finale und kein Titel. Zwei Jahre später möchte es Frankreich anders machen. Eine Trophäe in der Hand halten, nicht nur die Trostmedaille umgehangen bekommen. Weltmeister werden. Im Team: Große Namen und junge Talente. An der Seitenlinie steht, wie auch 2016, der titelerfahrene Didier Deschamps. Er soll die französische Nationalmannschaft mit allen genialen Individualspielern zusammenschweißen und den zweiten Weltmeistertitel möglich machen.

Text: Noah Peil (Macromedia Hochschule Hamburg)

Der Weg zur WM:
Die französische Bewerbung für die Weltmeisterschaft war mehr als ordentlich. „Les Bleus“ schafften es mit Schweden und den Niederlande in der Qualifikationsgruppe auf den ersten Rang. Weißrussland und Luxemburg luchsten den Franzosen überraschende Remis ab. Lediglich gegen die Schweden verlor die Elf. Dagegen stehen dennoch sieben Siege in der WM-Qualifikation. Im Testspiel gegen Kolumbien im März unterlagen die Franzosen ebenfalls. Dadurch verstärkte sich die Kritik am Mannschaftszusammenhalt.

Der Star:
Die Suche nach dem großen Superstar in Frankreichs Nationalteam zeigt sich dank Überangebot schwierig. Mittelfeldspieler Paul Pogba gilt als einer der besten der Welt, kam allerdings in seiner Saison mit Manchester United nicht an eigene Höchstleistungen heran. Mit Raphael Varane und Samuel Umtiti haben die Franzosen weltweit gefürchtete Innenverteidiger. Die größte französische Hoffnung ist wohl dennoch Stürmerstar Antoine Griezmann. Der Stürmer von Atlético Madrid erzielte in der laufenden Saison knapp 30 Pflichtspieltore. Griezmann gewann mit Madrid die Europa League. Vor seinem Schuss müssen sich Gruppenphasen Gegner Australien, Peru und Dänemark fürchten. Griezmanns Schnelligkeit bei Kontern und die Passgenauigkeit machen ihn zu einem vielseitigen Mittelstürmer. Bei der Europameisterschaft 2016 galt Griezmann als größter Leistungsträger.

Der mögliche Shooting Star:
Zwei Jungspunde stechen im französischen Nationalteam besonders heraus: Ousmane Dembele und Kylian Mbappé. Beide rangieren mit ihrem Marktwert weit über der Hundert-Millionen-Euro-Marke. Ex-Borussia Dortmund-Star Dembele haderte allerdings in seiner ersten Saison beim FC Barcelona an langen Verletzungspausen. Bei Barcelona ist der Flügelflitzer nicht immer gesetzt.
Daher ist die Bühne frei für Kylian Mbappé. Der dribbelstarke Stürmer von Paris St. Germain wird zu einem der teuersten Transfers aller Zeiten. In den Abwehrreihen findet er dank Schnelligkeit und hoher Spielintelligenz immer wieder Lücken. In der laufenden Saison war er einer der Leistungsträger in Paris Sturm. Gleiches wird von ihm bei der Weltmeisterschaft erwartet. Mbappé genießt aufgrund seiner Glanzleistungen längst keinen Welpenschutz mehr. Im Zusammenspiel mit Griezmann kann er die große Hoffnung der Franzosen sein.  Im Schatten dessen steht Verteidiger Benjamin Pavard. Der Rechtsverteidiger spielte eine konstante Saison beim VfB Stuttgart. Pavard giltl als äußerst robust und passsicher. Er könnte in der Verteidigung einer der großen Französischen Geheimwaffen werden.

Der Trainer:
Didier Deschamps weiß, wie sich der goldene WM-Pokal in den Händen anfühlt. Als Kapitän der französischen Nationalmannschaft wurde er Welt- und Europameister. In Spieler und Trainerkarriere holte Deschamps 24 Trophäen. Der Mann mit den kurzen, grauen Haaren ist ein Gewinnertyp. Deschamps spielte in nahezu allen großen europäischen Ligen: Frankreich, Italien, Spanien und England. Als Trainer führten ihn drei hochkarätige Stationen zu Frankreich. Deschamps möchte seine Spieler genau kennen. Mit jedem neuberufenen Spieler führt er ein eins-zu-eins-Gespräche über seine Erwartungen. Und Deschamps nimmt kein Blatt vor den Mund. Jungen Spieler ordnet er Potenzial, nicht Talent zu. Talent müssen junge Franzosen bei ihm erst über einen längeren Zeitraum beweisen. Zu Teilen Deschamps Spielerzeit war Frankreich die beste Nationalmannschaft der Welt. Dass er wieder erster an der Weltspitze sein möchte kann man annehmen.

Stärken und Schwächen:
Die Offensive der Franzosen ist gespickt mit Mega-Talenten. Neben Dembele und Mbappe verfügt Frankreich über das schnelle Wunderkind Thomas Lemar. Die Offensive verspricht temporeichen Fußball. Die Innenverteidigung ist mit Raphael Varane und Samuel Umtiti ebenfalls gut besetzt und stabil Dazu kommen alteingesessene Stars wie Griezmann und Pogba.
Mit Dembele, Pogba und Martial haben die Franzosen drei Spieler, die in dieser Saison nicht ihr Leistungsmaximum herausgeholt haben Dazu hoffen die Franzosen, dass ein möglich bevorstehender Transfer von Griezmann zum FC Barcelona nicht zum Motivationshindernis wird. Die Elf von Deschamps dürfte dazu Probleme bekommen, diese Weltstars zu einer Einheit werden zu lassen. Frankreich hat nun bereits über einen längeren Zeitraum mit problematischen Individualspieler zu tun. Bei der Weltmeisterschaft 2010 hatte Stürmer Nicolas Anelka Trainer Raymond Domenech wüst beschimpft. Daraufhin wurde Anelka nach Hause geschickt. die französischen Nationalspieler streikten als Reaktionm an einem Trainingstag während der Weltmeisterschaft. Eine Wiederholung dieses Desasters kann Frankreich wahrlich nicht gebrauchen.

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