Teamcheck: Saudi-Arabien - a podcast by meinsportpodcast.de

from 2018-05-31T08:47:46

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Der Fußball in Saudi-Arabien erlebte zwischen 1984 und 2006 seine Hochphase. In dieser Zeit war es den Saudis gelungen dreimal die Asienmeisterschaft zu gewinnen (1984,1988, 1996) und sich viermal für die WM zu qualifizieren. Gleich bei der Premiere 1994 ging es in die K.O.-Runde, im Achtelfinale war jedoch Schluss. Bei den jeweils anderen WMs gab es das Vorrundenaus. Nun konnte sich die Mannschaft von Juan Antonio Pizzi das fünfte Mal qualifizieren und man hofft auf ein erneutes Hoch des saudischen Fußballs.

Text: Steffen Gronwald (90PLUS)

Der Weg zur WM:
Der Weg für die asiatischen Mannschaften ist wesentlich komplizierter, als der der europäischen Teams.
In der ersten Runde spielen die zwölf schlechtesten Nationen Asiens gegeneinander (Hin- und Rückspiel), die Gewinner ziehen in Runde 2 ein. Dort treffen sie auf die übrigen Nationen, unter denen sich auch Saudi-Arabien befand. Aus diesen 40 Mannschaft werden acht Fünfergruppen gelost, in diesen Gruppen werden nach Ligaformat (Hin- und Rückspiel) die Gruppensieger und die vier besten Gruppenzweiten gesucht und gefunden. Diese zwölf Mannschaften spielen im bekannten Modus in zwei Sechsergruppen gegeneinander. In dieser Runde konnte sich Saudia-Arabien als Gruppenzweiter durchsetzen, holte (u.a. gegen Japan und Australien) in 10 Spielen 19 Punkte und hatte ein Torverhältnis von 17:10 vorzuweisen. Dadurch war man direkt für die anstehende WM qualifiziert.

Der Star:
Der absolute Großteil der Mannschaft spielt in der Arabischen Liga, lediglich Salem Al-Dawsari (Villarreal), Yahya Al-Sheri (Leganes) und Fahad Al-Muwallad (Levante) spielen in Spanien. Alle drei wurden jedoch nur ins Ausland verliehen, konnten dort jedoch nicht mal ansatzweise Fuß fassen. Als Star der Mannschaft darf sich Nawaf Al-Abed bezeichnen. Der 28-jährige Mittelfeldmotor von Al-Hilal Riad war mit 9 Scorerpunkten (5T,4V) entscheidend an der Qualifikation zur WM in Russland beteiligt.

Der mögliche Shooting-Star:
WM-Shooting-Stars werde sicherlich nicht unbedingt in dieser Mannschaft gesucht. Das liegt auch daran, dass der Großteil der Mannschaft bereits Mitte/Ende der 20er sind. Dennoch darf sich Fahad Al-Muwallad am ehesten Hoffnungen machen, als junger Spieler zu überzeugen. Immerhin durfte er seit einem Jahr bei DU Levante mittrainieren und hatte so die Chance, höherklassige Fußballluft zu schnuppern. Ob der 23-jährige den „Erwartungen“ allerdings gerecht werden kann, bleibt jedoch abzuwarten.

Der Trainer:
Der Spanier Juan Antonio Pizzi ist seit dem 28.11.2017 Trainer der Saudis. In den sechs Spielen unter seiner Leitung gab es einen Punkteschnitt von 1,83 PpS. Der 49-jährige war zuvor bei der Nationalelf Chiles, schaffte es jedoch dort nur 1 ½ Jahre zu bleiben. Auch der FC Valencia wurde schon von Pizzi geleitet, doch auch diese Zeit war begrenzt und nach einem halben Jahr wieder beendet. Gelingt dem Spanier mit Saudia-Arabien bei der WM eine Überraschung und schafft er es damit, sich selbst wieder mehr ins Gespräch zu bringen?

Stärken und Schwächen:
Der 67. der FIFA-Weltrangliste weiß als Team zu überzeugen. Ohne den ganz großen Star auf und neben dem Platz konnten sich die Saudis in der Qualifikation durchsetzen und Australien hinter sich lassen. Mit viel Einsatz, Temperament und Wille hat man als Einheit zu gefallen gewusst. Dass hierbei kein fußballerischer Leckerbissen entsteht, dürfte jedem bewusst sein, dennoch darf die Mannschaft keinesfalls unterschätzt werden.
Da es jedoch an der internationalen Erfahrung (im bspw. Europäischen Fußball fehlt), kann es durchaus vorkommen, dass sich die Truppe zunächst an das gespielte Tempo gewöhnen muss. Gelingt es den Gegnern das Spiel schnell zu machen, könnten große Löcher in der Hintermannschaft Saudi-Arabiens entstehen.

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