Ärztepräsident Baden-Württemberg zur Booster-Impf-Debatte: „Impfzentren können das Problem nicht lösen“ - a podcast by Südwestrundfunk

from 2022-05-04T03:02:58.795302

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Der Präsident der baden-württembergischen Landesärztekammer, Wolfgang Miller, sieht bei den Booster-Impfungen gegen Corona eine Verunsicherung der Bevölkerung. „Weil wir von verschiedenen Stellen verschiedene Aussagen bekommen", kritisiert er im Gespräch mit SWR2 gegensätzliche Meinungsäußerungen in Politik und Ärzteschaft. Eine Wiederöffnung der Impfzentren ist für Miller keine Option: „Die Impfzentren, die würden das Problem im Moment nicht lösen.“
Richtig sei es, so Miller, weiter auf die Impfkapazitäten der Arztpraxen im Land zu setzen. So hätten in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg etwa 3.700 Arztpraxen etwa 100.000 Impfungen verabreicht. „Da ist ein Vielfaches drin“, bewertet Miller das Potenzial der Impfangebote in den Praxen. Für die Ärzte stelle sich derzeit oft das Problem, dass Patienten Impftermine nicht wahrnehmen würden, weshalb angebrochene Impfampullen weggeworfen werden müssten.Für die vierte Welle rät er zu einer Strategie, die Möglichkeiten der Ärzte mit niederschwelligen Angeboten zu kombinieren: „Wir müssen das eine tun und das andere nicht lassen.“ Ausdrückliches Lob erhalten von Miller die Impfbusse, die das Land in Zukunft verstärkt einsetzen will. Diese seien „ein guter Kompromiss“.
In der Planung sei zudem eine weitere „Impfaktionswoche“ Ende November, darüber sei die Landesärztekammer im Gespräch mit dem Sozialministerium. Allerdings bedürfe es dafür noch weiterer Vorbereitungen wie einer rechtzeitigen Bestellung von Impfstoff.Dr. Wolfgang Miller ist Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Er arbeitet als niedergelassener Chirurg, Orthopäde und Unfallchirurg in Echterdingen.

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