Afghanistan darf nicht zu einer Blackbox werden: Internationale Zusammenarbeit mit Taliban ist wichtig - a podcast by Südwestrundfunk

from 2021-12-18T12:12:07.375133

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Könnte Afghanistan wieder zu einer Brutstätte für internationalen islamistischen Terrorismus werden? Afghanistan als auch Pakistan seien auch schon in den letzten Jahren Tummelplatz von Extremisten gewesen infolge mangelnder Kontrollen im Grenzgebiet zu Afghanistan, sagt der Islam- und Politikwissenschaftler Dr. Behnam T. Said in SWR2.
Der internationale Terrorismus habe sich aber im Vergleich zu 2001 verändert. „Er ist heute eher ausgerichtet auf die islamischen Länder selbst und weniger auf den Westen“, meint Said. Es würde immer Widerstandsenklaven geben in Afghanistan, die Taliban hätten auch schon in der Zeit 1996 – 2001 nur 90% des Landes kontrolliert, 10% hätten immer der Nordallianz gehört, und das werde vermutlich auch so bleiben. Eine weitere Herausforderung für die Taliban werde der IS darstellen. Der würde zwar, weil zu schwach, keinen Bürgerkrieg anzetteln können, bleibe aber definitiv eine Sicherheitsherausforderung für das Land, da er mit asymmetrischer Kriegsführung gegen die Taliban und die Gesellschaft vorgehen werde. Diplomatische Beziehungen mit Afghanistan seien wichtig. „Was nicht geschehen darf ist, dass Afghanistan zu einer kompletten Blackbox wird“, sagt Said.
Behnam Said ist Deutscher mit afghanischer Familiengeschichte, war als wissenschaftlicher Referent beim Landesamt für Verfassungsschutz in Hamburg viele Jahre mit Islamismus intensiv befasst und hat dazu mehrere Bücher veröffentlicht.

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