Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP): BAföG erhöhen, faire Chancen in der Bildung schaffen - a podcast by Südwestrundfunk

from 2021-12-22T06:00

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Die neue Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sieht ihr Amt als „Chancen- und Zukunftsministerium“. Im Gespräch mit SWR2 erklärt sie: „Wir können es nicht hinnehmen, dass Bildungschancen so stark von der Herkunft abhängen.“ Deshalb wolle sie mit dem Programm „Startchancen für Kinder und Jugendliche“ vor allem Schüler*Innen und Student*Innen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen unterstützen.
Zu den angestrebten Verbesserungen gehöre auch ein moderneres BAföG, bei dem die Altersgrenzen geändert und Studienfachwechsel ermöglicht würden. Zudem gehe es um eine „Entkoppelung“ vom Elternhaus, durch eine direkte Auszahlung der Grundsicherung an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Elternunabhängig-freie Entscheidung für den Lebensweg“, nennt Stark-Watzinger das Ziel.Energisch vorantreiben will die Bildungsministerin auch die schleppende Digitalisierung an den Schulen. „Wir müssen uns mit den Ländern an einen Tisch setzen, damit die Mittel stärker abfließen“, meint Stark-Watzinger zur bisherigen Situation. Sie fordert dafür einfachere, standardisierte Antragsverfahren, um Ausrüstung schneller beschaffen zu können. Der angestrebte „Digitalpakt 2.0.“ solle weitere Lücken schließen, zum Beispiel auch die Administration von Computer-Netzwerken an den Schulen sichern: „Dazu braucht man nämlich Menschen.“
Von „Anpassung“ spricht Stark-Watzinger beim umstrittenen „Wissenschaftszeitvertragsgesetz“, gegen das zahlreiche junge Hochschuldozent*Innen und Professor*Innen seit dem Sommer wegen unsicherer Aussichten und Befristungen protestieren. „Es muss eine Verlässlichkeit da sein, es dürfen keine prekären Verhältnisse entstehen“, skizziert Stark-Watzinger ihre Pläne in diesem Punkt.Ihr Start als Ministerin in der Ampel-Koalition werde natürlich auch von den Pandemie-Diskussionen überschattet, gibt Stark-Watzinger zu. „Bisher waren die Schulen keine Pandemie-Treiber“, sagt sie zu den Diskussionen um das Festhalten am Präsenzunterricht. Doch sei zu bedenken: „Mit Omikron müssen wir uns jetzt auf neue Herausforderungen einstellen. Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen alles vorbereiten, damit Bildung so weit wie möglich stattfinden kann.“
Bettina Stark-Watzinger ist seit 2017 Mitglied des Bundestags und seit 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Sie hat Volkswirtschaft studiert und war vor ihrem Eintritt in die Politik an der European Business School in Oestrich-Winkel tätig.

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