„Deutungskämpfe“ um die Geschichte beim 53. Deutschen Historikertag - a podcast by Südwestrundfunk

from 2022-05-04T03:02:58.912586

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„Deutungskämpfe“ will der 53. Deutsche Historikertag in München behandeln, mit Blick auf die Kontroversen um geschichtlich vermittelte Meinungsbilder und neue Geschichtsmythen. Wobei solche „Deutungskämpfe“ niemals darauf hinauslaufen dürften, die Grundlagen historisch gesicherter Informationen in Frage zu stellen, so der Sprecher der Veranstaltung, der Münchner Althistoriker Martin Zimmermann, in SWR2.
Relativierende Fragen, beispielsweise bezogen auf den Holocaust, „sind die Dimensionen jemals richtig beurteilt worden, ist es vielleicht doch alles nicht so schlimm gewesen – das geht einfach nicht“, so der Historiker. Auch an der Verpflichtung, die Erinnerungskultur zur Zeit des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten, könne es keinen Zweifel geben. Allerdings müsse geschichtliche Forschung das Bewusstsein für die Komplexität ihrer Rekonstruktionen schärfen, könne geschichtliche Wahrheit immer nur eine möglichst große Verdichtung von Plausibilitäten sein.Auch gegenwärtige Debatten zum kulturellen Erbe sollen auf dem Historikertag diskutiert werden, beispielsweise die Rückgabe von Raubkunst. Hier, so Zimmermann, gehe es darum, nicht einfach um grundsätzliche Fragen zu streiten, „Rückgabe, ja oder nein“, sondern „neue Formen der Aufarbeitung, der Diskussion und vor allem der Kooperation mit den Herkunftsländern zu entwickeln.“

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