Fünfte Brüsseler Syrienkonferenz: Den Menschen helfen, nicht Assad - a podcast by Südwestrundfunk

from 2021-03-29T06:00

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Wie umgehen mit dem syrischen Diktator Baschar al-Assad? Das ist eine der zentralen Fragen bei der fünften Syrien-Konferenz der EU. „Brüssel finanziert 80 Prozent der Nothilfe in Syrien“, erklärt die Journalistin Kristin Helberg. Die Europäer stehen in Syrien vor dem Dilemma, dass sie nicht Assad unterstützen, aber dennoch der Bevölkerung im Bürgerkriegsland helfen wollen: „Das Kernproblem ist, dass man in einem Land, in dem sämtliche staatlichen Strukturen vom Regime vereinnahmt sind, natürlich ganz schwer am Regime vorbei etwas machen kann. Man verstetigt mit dieser Art der Hilfe, die Machtstrukturen, die vor zehn Jahren zum Aufstand gegen Assad geführt haben.“
Stattdessen sollte die EU - so Helberg – Assad auf andere Art und Weise sanktionieren, so habe der deutsche Innenminister angewiesen, dass syrische Flüchtlinge in Deutschland ihre Pass-Dokumente über die Botschaft des Landes in Berlin erneuern lassen müssen. „die bezahlen dafür mehrere Hundert Euro – angesichts von 832000 Syrern in Deutschland Millionenbeträge, die direkt über die Botschaft ans Regime transferiert werden. Das muss beendet werden“, sagte Helberg im Gespräch mit SWR2. Darüber hinaus sollte sich Europa verstärkt im kurdisch kontrollierten Nordosten des Landes engagieren, auf diesem Weg könne man mehr Einfluss auf den Konflikt in Syrien nehmen.
Kristin Helberg ist freie Journalistin und Syrien-Expertin. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Der Syrien-Krieg: Lösung eines Weltkonflikts“

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