Machtvolle „Flügel“-Schläge: „Die AfD ist eine rechtsextreme Partei“ - a podcast by Südwestrundfunk

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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„Eins ist natürlich völlig klar: Der Flügel ist längst in der AfD aufgegangen, er hat die AfD überwölbt und überformt, er prägt sie. Und der Flügel selbst braucht sich nicht mehr, weil er im Prinzip nicht mehr als eine informelle Bekenntnisgemeinschaft ist, die einem Führerprinzip - also Höcke, Kalbitz führen, alle anderen folgen - quasi gehorcht", sagt Michael Lühmann, Politikwissenschaftler am Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen in SWR2 am Morgen.

Der Flügel sei jetzt im Prinzip Kern der Partei. „Höcke und Kalbitz sind harte Extremisten, die wollen keine bürgerliche Fassade mehr, die wollen endlich das sein, was sie von Anfang an waren“. Für den Parteienwettbewerb und für die Parteienlandschaft sei das ein gutes Signal, weil jetzt völlig klar sei, dass die AfD diese rechtsextreme Partei sei, für die viele Beobachter sie am Anfang schon gehalten hätten.

„Im Kampf gegen die AfD wird das der entscheidende Punkt sein“, meint Lühmann. „Man hat auch die Republikaner damals klein bekommen,weil man sie konsequent als rechtsextreme Partei bezeichnet hat und weil man sie konsequent versucht hat, überall rauszuhalten. Und genau dieses Ausgrenzen und Isolieren der AfD muss jetzt das Ziel sein , genauso wie bei der NPD, weil mit einer ausgeschlossenen und isolierten AfD wird man am Ende deren Wählerinnen und Wähler frustrieren, und man wird sie damit auch demobilisieren", so Lühmann.

Zum Treffen des AfD-Bundesvorstands haben wir mit dem Politikwissenschaftler über die Macht des rechtsextremen Flügels in der Partei gesprochen.

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