Mit guten Gründen, aber in schlechter Gesellschaft: Mit Querdenkern reden - a podcast by Südwestrundfunk

from 2021-03-26T06:00

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Die Juristin und FDP-Politikerin Karoline Preisler ist bundesweit bekannt geworden nach ihrer schweren Corona-Erkrankung durch ihr Twitter-Tagebuch und geht auf Querdenkerdemos, um aus eigener Erfahrung auf die Gefahren von Covid 19 aufmerksam zu machen. Doch die Fronten seien verhärtet, sagt Preisler in SWR2. Viele Menschen auf den Demos hätten geschlossene Weltbilder, hingen ihren Verschwörungserzählungen an und hätten - entgegen der Realität - die feste Überzeugung, dass es sie nicht erwischen könne. „Aber es ist mir wichtig, ihnen zu sagen, dass ich sie höre und dass ich sie sehe und eben auch Auswege aufzeige“, sagt Preisler. Jenseits von Attila Hiltmann, „der braucht einfach Hilfe, mit dem ist was nicht in Ordnung“, und Bodo Schiffmann, der „knallharte finanzielle Interessen“ habe, spreche sie mit Menschen, die aus Verzweiflung oder Kummer zu Demonstrationen kämen und zum Teil gute Gründe hätten, hunderte von Kilometern auf Demonstrationen zu fahren. Diesen Menschen möchte Preisler gerne demokratische Möglichkeiten aufzeigen, sich Gehör zu verschaffen und sie unterstützen. „Denen kann ich tatsächlich helfen, denn wenn sie in dieser Gesellschaft mit Antisemiten und Rechtsextremen, mit Bodo Schiffmann und Attila Hiltmann ihre Anliegen vorbringen, dann verpuffen auch die allerbesten Gründe. Also zeige ich ihnen andere demokratische Möglichkeiten auf, ihr Anliegen doch noch dorthin zu bringen, wo sie es dann eben vielleicht erfolgreich ändern können“, so Preisler
Mitten in der dritten Welle der Pandemie beginnen neue Demonstrationen die Gegner der Coronamaßnahmen wieder zu trommeln. Querdenker gehen in den nächsten Tagen wieder auf die Straße, in Ulm, Sinsheim, Darmstadt und für Karsamstag kommender Woche ist eine große Demonstration in Stuttgart geplant.

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