Psychologie für den Alltag - Zur Realitätsprüfung und Bodenhaftung - a podcast by Dr. med. Luciano Berti

from 2021-10-03T07:09:22

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Menschen, die von starken Ängsten betroffen sind, neigen dazu den Kontakt zur Realität zu verlieren. Nicht mehr das, was tatsächlich gegeben ist, bestimmt das Denken, Empfinden, Entscheiden und Handeln, sondern das, was entsprechend der Befürchtungen eintreten könnte. Das Ausschlaggebende für den Fortgang der Dinge ist nicht eine Wahrscheinlichkeit, beruhend auf den Erfahrungen aus der Vergangenheit in Verbindung mit den jetzt in der Gegenwart real vorliegenden Fakten, sondern die Möglichkeit als solche des Eintretens eines Ereignisses oder einer Entwicklung. Die klassische Frage eines Phobikers oder Angst– und Panikpatienten ist nicht, ob etwas wahrscheinlich ist, sondern, ob es möglich ist. Da nahezu alles möglich ist, muss diese Frage konsequenterweise fast immer bejaht werden, was dem Angstpatienten die Bestätigung für seine Haltung bietet.


In dieser Hinsicht bekommt die Überzeugung eines Angst- und Panikpatienten den Stellenwert der ‚Unkorrigierbarkeit‘, die wir ansonsten nur von Menschen kennen, die sich in einer Psychose (Wahnvorstellung) befinden und aufgrund dessen den Bezug zur Realität vollkommen verloren haben.

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