Zum Placebo Effekt und zur Selbstheilung - a podcast by Dr. med. Luciano Berti

from 2020-10-09T00:16:29

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Die Vielzahl der inzwischen vorliegenden Untersuchungsergebnisse im Rahmen der Placebo-Forschung zeigen wiederkehrend die gleichen Ergebnisse. Sie belegen, dass Placebos vergleichbar gut oder noch besser wirksam sein können als es reale Medikamente bzw. tatsächliche ärztliche, therapeutische Maßnahmen sind.


Die lange Zeit der negativen Konnotation (Bedeutungsverleihung) des Begriffs Placebo innerhalb der wissenschaftlichen Medizin, mag sich letztlich aus der ursprünglichen Tradition dieses Wortes ableiten. So war mit diesem Begriff aufgrund seiner Historie etwas Scheinheiliges, im Sinne einer schmeichlerischen bzw. unechten Ersatzleistung verbunden. Der Grund ist darin zu sehen, dass der Begriff in der mittelalterlichen Totenliturgie verwandt wurde. In dieser Zeit zogen Placebo-Kantore durchs Land und boten ihre Trauergesänge bei Beerdigungen gegen Bezahlung an. Somit waren sie in ihrer Funktion und Rolle Scheintrauernde, welche anstelle von echten Trauernden ihre Gesänge von sich gaben. Die negative Bedeutung des Wortes Placebo blieb auch zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhalten, wenn von Arzneien gesprochen wurde, die mehr aus Gründen der Gefälligkeit als aus therapeutischen Erwägungen gegeben wurden.


Die wörtliche Übersetzung des lateinischen Wortes Placebo bedeutet: ‚ich werde gefallen‘. Beziehen wir es auf die uns inzwischen vertraute Wirkung solcher Mittel, können wir den Sinngehalt durchaus bestätigt sehen. Zur Freude der Betroffenen können sie dazu führen, Schmerz und Leid zu lindern, erträglicher zu machen oder gar gänzlich aufzulösen. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer sehr intensiven Forschung bzgl. der Placebo–Effekte.


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