Explodiertes Triebwerk: Wie groß ist das Problem? - a podcast by SWR Aktuell

from 2021-02-22T14:12

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Nachdem in der Nähe von Denver ein Treibwerk einer Boeing 777 Maschine während des Flugs explodiert ist und Teile der Turbine vom Himmel gefallen sind, hat die US-Luftfahrtbehörde ein Flugverbot für Maschinen mit dem gleichen Triebwerkstyp verhängt. Auch in Asien dürfen ältere Boeing 777 Maschinen vorerst nicht fliegen. Der Luftfahrtexperte Andreas Späth sieht in diesem Fall die Verantwortung allerdings nicht bei Boeing sondern beim Hersteller der Triebwerke. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Stephanie Geißler wies Späth darauf hin, dass für die Passagiere der Maschine nur wenig Gefahr bestand: "Wenn so ein Vorfall passiert, dann soll es genauso ablaufen, wie es hier passiert ist. (…) Dann soll das Flugzeug und die Tragfläche nicht beschädigt werden, und das ist hier auf vorbildliche Weise gut gegangen." Dennoch seien jetzt die Konstrukteure gefragt, dem Problem auf den Grund zu gehen. Eine größere Gefahr für den Flugverkehr sieht der Luftfahrtexperte nicht, weil nur noch 69 ältere Boeing 777 Flugzeuge mit diesem Triebwerkstyp ausgestattet seien, davon waren bereits vor dem Unfall 59 wegen Corona nicht im Einsatz. Komplette Entwarnung gibt Späth für Europa: "Diese Flugzeugtypen mit diesem Triebwerkstyp fliegen hier gar nicht." Die betroffenen Maschinen seien nur bei United Airlines in den USA und bei drei asiatischen Fluglinien im Einsatz. Dennoch sieht Späth einen weiteren Imageschaden für Boeing nach den dramatischen Problemen mit der 737 MAX und dem daraus entstandenen Glaubwürdigkeitsverlust.

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