Fast 2 Millionen Menschen aus der Ukraine in Polen:"Einstellung zu Flüchtlingen ändert sich" - a podcast by SWR Aktuell

from 2022-03-16T14:29

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Polen hat inzwischen mehr als 1,8 Millionen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, aufgenommen. Die Helfer, vor allem in den großen Städten, kommen an ihre Grenzen. Dennoch ist die Hilfsbereitschaft weiterhin hoch. Die Gründe dafür sind vielfältig, sagt Marta Kozlowska, Politikwissenschaftlerin an der Uni Dresden:"Zum einen hat Polen eine der größten ukrainischen Minderheiten, etwa zwei Millionen Menschen. (…) Die Ukraine ist ein Nachbarland, da hilft man sich. Und die große Sache ist Russland."Dabei geht es um die Ablehnung der imperialen Bestrebungen, alle"Slawen sollten unter der Führung von Russland zusammengebracht werden", so Kozlowska.
2015 gehörte Polen zu den EU-Ländern, die sich geweigert haben, Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Die enorme Hilfsbereitschaft jetzt lässt sich aus Sicht der Politikwissenschaftlerin allerdings nicht nur durch die geografische Nähe und den gemeinsamen Gegner erklären:"Schon vor dem Krieg, im Januar, gab es Umfragen zu Einstellungen zur Fluchtmigration. Da gab es schon eine Bewegung in Richtung Akzeptanz."Verglichen mit den Ängsten in den polnischen Köpfen aus den Jahren 2015 und 2016 habe sich schon"einiges getan". Kozlowska geht davon aus, dass sich das auch ´"weiter ändern"werde.

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