Nachhaltiger Tourismus: Warum ein vertrockneter Hotel-Rasen ein gutes Zeichen ist - a podcast by SWR Aktuell

from 2021-08-11T06:39:28.644670

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Urlaub machen und dabei auf den Umweltschutz achten, das wollen mittlerweile viele Menschen. Die Nachhaltigkeitsexpertin Katharina Schickling gibt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler einige Tipps, wie das ohne großen Aufwand geht. Generell seien diejenigen am nachhaltigsten, die achtsam vorgingen. „Bloß weil man Pauschaltourist ist, ist man nicht automatisch die Ökosau. Und bloß, weil man allein reist, ist man nicht unbedingt umweltschonend. Es kommt immer darauf an, wie man vorgeht“, so Schickling.
Nachhaltigkeit durch Buchung kleinerer Hotelzimmer
Schon bei der Buchung eines Hotels fange es an: Wenn man berücksichtige, dass der Bausektor für rund 38 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich sei, wäre eine Buchung in einem älteren Hotel mit kleineren Zimmern ökologischer als in einem aus viel Beton bestehenden Neubau mit großen Luxus-Suiten, die trotz ihrer Größe weniger Menschen beherbergen könnten.
Zudem solle man darauf achten, dass im Hotel keine abgepackten kleinen Kosmetik-Artikel angeboten würden. „Ich kann das verstehen, wenn man nur ein bis zwei Tage unterwegs ist, aber bei einem langen Urlaub kommt da ganz schön viel Plastikmüll zusammen“, so Schickling. Besser seien Hotels mit Dusch- und Shampoo-Spender oder auch mit Seifen, die dann aber auch von den Gästen mit nach Hause genommen und aufgebraucht werden sollten. Als eine schlimme Ressourcen-Verschwendung empfindet die Nachhaltigkeitsexpertin zudem das Bereitstellen von Einweg-Badeschlappen. Die könne doch wohl jeder von Zuhause mitbringen.
Buffets sind klassische Lebensmittel-Verschwender
Beim Essen im Hotel rät Schickling von Buffets ab. Diese würden quasi automatisiert zu Lebensmittel-Verschwendung führen. Vieles würde am Ende schlichtweg liegenbleiben. Deshalb ihr Rat: „Nicht ärgern, wenn es beim Frühstück kein aufgeschnittenes Obst gibt, sondern selber machen“.
Regional und saisonal einkaufen und essen
Auch für Camper und Ferienwohnung-Urlauber hat Schickling ein paar Tipps parat: beim Essen regional und saisonal einkaufen. Also nicht genauso kochen, wie daheim, sondern sich auf die einheimische Küche einlassen. Und beim Rasen vor dem Ferienhaus oder Hotel nicht enttäuscht sein, wenn der mal etwas gelber sei. Schließlich sei das ein Zeichen, dass wertvolles Wasser nicht für den satten Grünton vergeudet worden sei, so Schickling.

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