Nachhaltigkeits-Expertin: Obst und Gemüse brauchen keine künstliche Schutzschicht - a podcast by SWR Aktuell

from 2022-03-22T16:12

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Obst und Gemüse soll mit dem so genannten Coating länger frisch bleiben - so verspricht es die Lebensmittel-Industrie. Eine Schutzschicht, aus pflanzlichen Fetten hergestellt, wird drübergezogen und soll die Ware vor dem schnellen Verderben schützen. Völlig unnötig - und dazu noch ressourcen-intensiv, findet die Nachhaltigkeits-Expertin Katja Schickling."Erstens sind die meisten Obst- und Gemüsearten schon von Natur aus gut verpackt, durch ihre eigene Schale", sagte Schickling im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel. Und zweitens erzeuge der Verarbeitungsaufwand, der da betrieben werde, eine schlechte Öko-Bilanz."Ich würde mir wünschen, dass wir Obst und Gemüse einfach frischer essen - dann bräuchte man das nicht", so Schickling. Und erklärte, wie sie selbst das macht:"Das Hauptproblem sind die Handelswege, auf denen zum Beispiel Orangen ja schon wochenlang reifen. Ich habe mir angewöhnt, Orangen während der Erntesaison in Europa etwa über Crowdfunding-Projekte direkt ab Hof zu kaufen". Die Orangen würden dann zum Beispiel in Valencia geerntet, sofort verschickt und kämen zwei Tage später an."Die sind dann ganz frisch - da kann man auch eine große Kiste kaufen, weil die dann vier Wochen hält". Die Kosten dafür seien auch nicht höher als die für Bio-Orangen aus dem Supermarkt. Und das gelte natürlich auch für andere Produkte. Schicklings Tipp:"Obst und Gemüse aus der Region oder direkt beim Erzeuger kaufen, wo die Sachen grade Saison haben - dann braucht es auch keine Methoden, um sie haltbarer zu machen".

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