Bundestagsdebatte zu Tschernobyl und Atomkraft | 14.5.1986 - a podcast by SWR2 Archivradio

from 2021-04-16T12:56

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Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist am 14. Mai 1986 Thema im Bundestag. Die Debatte ist für 2 Stunden angesetzt und dauert mehr als doppelt so lang. Sie zeigt, welche Zäsur das Ereignis bedeutete. Auf der einen Seite Union und FDP, die sich durch Tschernobyl nicht davon abbringen ließen zu beteuern, dass in Deutschland die sichersten Atomkraftwerke der Welt stehen und sich auch sonst Umweltprobleme am besten mit Technik lösen lassen – Helmut Kohl spricht gar von umweltfreundlichen Autos. Er meint die mit Katalysatoren. | Auf der anderen Seite die Grünen, die sich durch Tschernobyl in ihrer Anti-Atom-Haltung bestätigt sehen, und die SPD, die, wie die Rede des damals noch jungen Gerhard Schröder zeigt, nun auch auf diesen Kurs einschwenkt. | Interessant, dass vom Klimawandel noch gar keine Rede ist. Das Umweltproblem der damaligen Zeit ist das durch Schadstoffe verursachte Waldsterben. | Es geht los mit einer Regierungserklärung von Bundeskanzler Helmut Kohl. Wir hören dann den Oppositionsführer von der SPD, Hans-Jochen Vogel, Gerhart Baum, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP und Joschka Fischer, der sich ein Jahr zuvor in Hessen in Turnschuhen zum ersten grünen Umweltminister hat vereidigen lassen. Nach ihm die Erwiderung von Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber. | Hörenswert auch die Reden am Ende von Renate Schmidt von der SPD sowie Rita Süssmuth von der CDU, die sich gegen den Vorwurf wehrt, Kinder und Schwangere nicht ausreichend zu schützen. Aus den Reden von Kohl und Vogel haben wir einige Passagen entfernt, die nichts mit Tschernobyl zu tun hatten. | Helmut Kohl: 01:22

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