Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung: Wie der Westen nach der Einheit vom Osten gelernt hat - a podcast by SWR

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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In 30 Jahren Einheit hätten sich Lebensgewohnheiten in Ost- und Westdeutschland auf beiden Seiten sehr viel stärker aufeinander zubewegt, als es viele zunächst erwartet hätten, sagt der Soziologe Norbert Schneider in SWR2. Dabei habe auch der Westen vom Osten gelernt: Zum Beispiel in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Dass lediglich der Osten einen Modernisierungsvorsprung des Westens einholen müsse, habe sich gerade unter demographischen Gesichtspunkten als Erwartung nicht bestätigt. Gerade bei der Erwerbstätigkeit von Müttern sei es der Westen gewesen, der im Vergleich zum Osten deutlich aufgeholt habe. Dasselbe gelte für die Betreuungsquote für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren, bei der in Westdeutschland erst jetzt langsam die hohen Werte in Ostdeutschland von 80 bis 90 Prozent erreicht würden.

Weiterhin zeigten sich aber ebenso auch enorme Unterschiede. Der Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationsgeschichte sei in Ostdeutschland von unter einem Prozent nach 30 Jahren auf lediglich knapp fünf Prozent gestiegen, während er in Westdeutschland ungleich stärker gewachsen sei. Bei der Altersstruktur dagegen zeige sich, dass die meisten Kreise mit hohen Bevölkerungsanteilen von Menschen über 65 Jahren mittlerweile in Ostdeutschland lägen. Diese Unterschiedlichkeit habe während der vergangenen 30 Jahre deutlich zugenommen.

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