People of Colour sind Teil der Gesellschaft: Regisseur Dirk Kummer über seinen Film „Herren“ - a podcast by SWR

from 2021-02-10T07:00

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Nachdem der Capoeira-Meister Ezequiel in dem Film „Herren“ seinen Job verliert, putzt er nachts mit zwei Kollegen öffentliche Pissoirs. Auf ihren nächtlichen Touren durch Berlin sprechen die drei schwarzen Männer über ihre Träume, über Liebe und Frauen, aber auch über Alltagsrassismus und ihre Erfahrungen als Persons of Color.
Als er den Film gedreht hätte, sagt Dirk Kummer, Regisseur von „Herren“, in SWR2 am Morgen, hätten viele gesagt, na ja, so schlimm sei es doch nicht, wir hätten doch schwarze Schauspieler im Fernsehen. Auch ihm selbst sei nicht klar gewesen, welche Tragweite das Thema habe. „Aber wie anders es ist, wenn man morgens aus dem Haus geht und jeder sieht, ich bin anders, ich seh anders aus. Es ist nicht die Religion, die ich verheimlichen kann oder meine Sexualität oder meine politische Gesinnung. Jeder ist immer erkennbar“, so Kummer. Und z. B. im Film habe man auch dazu beigetragen, dass die Menschen, die anders aussehen, nicht in die Mitte, sondern außerhalb der Gesellschaft gestellt wurden, indem man als Regisseur intellektuell begründet habe, warum man diese oder jene Rolle mit einem Menschen anderer Hautfarbe oder Akzent sprechend besetzt habe. Da habe man dramaturgische Gründen angeführt und habe damit weiterhin Vorurteile produziert.
Der Film „Herren“ läuft an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr in der ARD und steht dann auch in der Mediathek.

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