Rauschende Texte über die Gegenwart - Nina Kunz „Ich denk, ich denk zu viel“ - a podcast by SWR

from 2021-03-19T07:00

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Sinnkrisen, Selbstzweifel, Sehnsüchte, diese drei Gemütszustände sind es, die Nina Kunz plagen und beschäftigen. Die sie aber auch inspirieren. Immer wenn sie in den letzten beiden Jahren ein ungutes Gefühl beschlich, hat sie sich hingesetzt und angefangen zu schreiben. So sind die Texte für ihr Buch „Ich denk, ich denk zu viel“ entstanden: Eine Mischung aus Tagebuch und Theoriesammelsurium nennt sie es. In den meist recht kurzen Texten schreibt Nina Kunz über Leistungsdruck, das Internet und das Patriarchat. Und sie holt sich Unterstützung: Featuring nennt sie das. In „Schwindelgefühl feat. Sartre" lernt sie von ihrem Lieblings-Existentialisten, Krisen als Chancen zu sehen. Mit Michel Foucault hinterfragt sie, was eigentlich diese Normalität gewesen sein soll, nach der sich alle nach einem Jahr Corona zurücksehnen. Nina Kunz hadert, wägt ab und reflektiert. Dabei verfällt sie nicht der bequemen Gefahr, auf einer rein emotionalen Ebene zu bleiben. Ihr Featuring mit Sartre und Co. lebt davon, dass zwei kluge Köpfe einen neuen Sound erzeugen. Ihre Texte sind dabei so gut und leichtfüßig geschrieben, dass sie die rauschende Gegenwart erträglicher machen. Sie zeigen: Da ist jemand, die hat über all das gründlich nachgedacht, was viele bisher nur gefühlt haben.

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