Streit in Rheinland-Pfalz: Werden Ärzte in geplanten Impfzentren zu hoch bezahlt? - a podcast by SWR

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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140 Euro pro Stunde sollen Ärzte erhalten, die in den rheinland-pfälzischen Impfzentren beratend tätig werden sollen. Das sei unstatthaft viel, finden einige Ärzte, unter ihnen der Mainzer Obdachlosenarzt Gerhard Trabert und Prof. Helmut Wieler, Bruder des RKI-Präsidenten Lothar Wieler. Solche Stundensätze seien nicht vermittelbar, mit Blick auf die viel geringeren Einkommen von Notärzten und Sanitätern, gerade in einer Zeit, in der fast jeder mit finanziellen Einbußen zu kämpfen habe. Im Bereitschaftsdienst der Hausärzte bekommen Ärzte in Rheinland-Pfalz rund 50 Euro pro Stunde, Notärzte pro Stunde 30 bis 45 Euro, Ärzte beim Blutspendedienst etwa 40 Euro pro Stunde. Laut einem Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung, das dem SWR vorliegt, werden die Ärzte in den Impfzentren vor allem für die Aufklärung der Patienten vor der Impfung gebraucht. Das eigentliche Impfen und weitere anfallende Tätigkeiten dagegen soll medizinisches Fachpersonal erledigen. Das zuständige Gesundheitsministerium erklärte, das Honorar sei angemessen und vertretbar. Bei der Höhe habe man sich daran orientiert, was Ärzte während der Corona-Pandemie für einen Abstrich beim Corona-Test bekämen. Diesen Satz habe man pro Stunde hochgerechnet. Eine falsche Grundlage, wie einige Ärzte gegenüber dem SWR erklärten. Denn für einen Corona-Test habe der Arzt sehr hohen Aufwand, allein wegen der ganzen Schutzmaßnahmen. Diesen Aufwand gebe es aber nicht, wenn ein Arzt sich im Impfzentrum an den Tisch setzt und die Patienten zur Corona-Impfung aufklärt.

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