Wie der Westen den Osten übernahm: Ilko-Sascha Kowalczuk über 30 Jahre Deutsche Einheit - a podcast by SWR

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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Auch 30 Jahre nach Vollzug der Deutschen Einheit erleben wir ein Fremdeln der ehemals Ostdeutschen mit der repräsentativen Demokratie. Und ein Fremdeln damit, Verantwortung und Freiheit für sich selbst zu organisieren und zu übernehmen. Darauf hat der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in SWR2 hingewiesen. Kowalczuk führt dieses Fremdeln auf eine Art "Identitätslücke" zurück. "Viele klagen bis heute über einen Phantomschmerz", so Kowalczuk. Die Menschen, die in der DDR gelebt haben, hätten nach der Wende millionenfach ihre Arbeit verloren. Aber nicht nur das. Darüber hinaus sei durch den Mauerfall ihre gesamte Existenz in Frage gestellt worden. "Um den Arbeitsplatz in der DDR gruppierte sich das gesamte soziale, gesellschaftliche und kulturelle Leben, in das fast alle Menschen in der DDR eingebunden waren." Und just diesen Kontext hätten sie durch die Deutsche Einheit verloren.

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