100 Jahre „Ulysses“: Wie James Joyce in Zürich seine Schreibblockade kurierte - a podcast by SWR2

from 2022-04-21T10:19:13.535612

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100 Jahre „Ulysses“: Wie James Joyce in Zürich seine Schreibblockade kurierte
Vor 100 Jahren erschien in Paris die erste Ausgabe von James Joyce‘ „Ulysses“. Doch auch wenn der Jahrhundertroman in Dublin spielt: „Joyce hat die Hälfte seines Manuskripts in Zürich geschrieben“, erinnert Ruth Frehner von der Joyce Foundation Zürich in SWR2, „und da gibt es Spuren von Menschen, die er hier getroffen hat“. Die Schweizer Spuren im Roman zeigt Frehner als eine der Kuratorinnen in der Ausstellung „Ulysses von 100 Seiten“ im Literaturmuseum Strauhof.Während seiner Zürcher Jahre 1915 bis 1920 habe Joyce eine Schreibblockade beispielsweise ganz pragmatisch aufgelöst, indem er mit einer Einheimischen eine Affäre begann. Die Eindrücke daraus, so Frehner, ließen sich im Roman wiederfinden.
Und auch das deutsche Vorwort von C.G. Jung, ein Verriss, stammt aus der Zeit der Zürcher Kontakte. Dass Joyce gewollt hätte, dass, wie unlängst gefordert, seine sterblichen Überreste nach Irland zurückkehren sollten, glaubt Ruth Frehner kaum: „Die 30er Jahre in Irland waren noch sehr bestimmt von einer katholischen Enge. Und Joyce hat eigentlich immer das Offene, Weite gesucht. Er hätte sich wahrscheinlich darüber amüsiert.“Der Roman „Ulysses“ von James Joyce schildert einen Tag im Leben seines Protagonisten Leopold Bloom in Dublin, den berühmten „Bloomsday“, den 16. Juni 1904. Joyce-Fans besuchen in Dublin am „Bloomsday“ Orte, die im Roman beschrieben werden.

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