Ausgangssperre zum Ende des Ramadan: Die autoritäre Politik des türkischen Präsidenten Erdogan - a podcast by SWR2

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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Bisher sei die Krisenpolitik des türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan in der Pandemie eher auf Zustimmung getroffen, so der Politikwissenschaftler und Türkeiexperte Koray Saglam von der Universität Tübingen in SWR2. Bis zu 60 Prozent der Menschen in der Türkei hätten bislang Erdogans Krisenmanagement befürwortet. Mit seinem härteren Durchgreifen, einer viertägigen Ausgangssperre zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan, wolle Erdogan versuchen, diese guten Zustimmungswerte zu erhalten. Allerdings müsse „die Zustimmung vor dem Hintergrund einer extrem restriktiven und autoritären Kommunikationspolitik“ gesehen werden, so Saglam weiter. Kritische Postings in sozialen Netzwerken hätten bislang zu 500 Verfahren geführt, auch zu Festnahmen. Regieren sei für Erdogan derzeit eine Gratwanderung. Er müsse einerseits die Infektionszahlen in den Griff bekommen, andererseits die angeschlagene Wirtschaft vor der Talfahrt retten. Für das Ende des Ramadan hatte Erdogan eine landesweite Ausgangssperre verordnet als weitere Vorsichtsmaßnahme in der Corona-Krise.

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