Claus Peymann über das Theater: Predigt für eine bessere Welt gescheitert - a podcast by SWR2

from 2022-04-21T10:19:13.170733

:: ::

Er habe es nicht für möglich gehalten, sagte der Regisseur Claus Peymann in SWR2, dass in der Ukraine tatsächlich die Menschen bluten, die Kinderheime in die Luft gesprengt werden. Dass es tatsächlich mehr werde als Drohung und Erpressung. Nach dem Weltkrieg, den er als 1937 Geborener „gerade noch am Zipfel“ erwischt habe. „Ich habe ein geheimes Verständnis für Putin gehabt“, gab Peymann zu. Auch finde er es schlimm, dass Dirigenten, die mit Putin befreundet sind, nicht mehr dirigieren dürften. „Das finde ich genauso schlimm, wie Putin selber.“
Grundsätzlich sei er desillusioniert, was die Möglichkeiten des Theaters angehe. „Ich war immer ein Regisseur von links, habe immer meine Theater in eine regimekritische Position geführt.“ Aber er glaube, „dass wir mit dem Predigen für eine bessere Welt gestrandet sind.“ Die Welt sei nur schlimmer geworden. „Das linke System, der Kommunismus, der Sozialismus, sind so tot, wie es die katholische Kirche schon seit Jahrhunderten ist.“

Further episodes of Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.

Further podcasts by SWR2

Website of SWR2