Das Ende der Pandemie feiern: Schriftsteller Thomas Brussig wirbt für einen Corona-Gedenktag - a podcast by SWR2

from 2021-10-25T02:25:43.488777

:: ::

Der Schriftsteller Thomas Brussig wirbt dafür, zum Ende der Corona-Pandemie ein Zeichen zu setzen. „Der Tag, an dem das offizielle Ende verkündet wird, könnte auch eine Art Jahrestag werden oder Corona-Gedenktag“, sagt Brussig in SWR2. Es sei ein Problem der Pandemie, dass es sich um ein fortdauerndes Ereignis handle. Mit einem definitiven Gedenkdatum werde es im Bewusstsein bleiben. Diesen Punkt aber gelte es erst zu finden.
Der Blick auf vergangene Seuchen wie beispielsweise die Spanische Grippe zeige, wie schnell eine solche Krise aus dem Gedächtnis und Bewusstsein verschwinde. Thomas Brussig: „Ich glaube, bei Corona ist es anders. Das ist einfach ein einschneidendes Erlebnis im Leben so vieler Menschen. Es wird eine Generation Corona geben. Deshalb denke ich, dass ein Tag der Selbstvergewisserung und der Bestätigung dessen, nochmal einen Blick auf das zu richten, was man erlebt hat, angenommen wird, da bin ich sicher.“
Ein Corona-Gedenktag könne, solle vielleicht sogar ein Tag der Aussöhnung der unterschiedlichen Haltungen zur Pandemie werden, wünscht sich der Schriftsteller, „ein Tag, der alle anspricht und keinen ausschließt. Ein Corona-Gedenktag sollte dazu dienen,
Wunden zu heilen und Gräben zuzuschütten.“
Am 18. April hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin zu einer zentralen Gedenkfeier für die in der Corona-Pandemie Verstorbenen eingeladen. Ein Tag des Innehaltens sollte es sein, als Zeichen, dass die Gesellschaft Anteil nehme, die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen habe.

Further episodes of Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.

Further podcasts by SWR2

Website of SWR2