Deutsches Historisches Museum zeigt Hannah Arendt in Kontroversen des 20. Jahrhunderts - a podcast by SWR2

from 2021-01-31T22:10:42.023393

:: ::

Hannah Arendt imponiere noch heute durch „das Wagnis der Öffentlichkeit, das sie eingegangen ist“, so Kuratorin Monika Boll anlässlich der Eröffnung der großen Ausstellung über die Philosophin im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Hannah Arendt stehe für das Bekenntnis, sich als Person im Licht der Öffentlichkeit zu exponieren und für die eigenen Überzeugungen einzutreten. Monika Boll: „Man spürt bei ihr immer: hier spricht jemand, der Urteile auf eigene Rechnung macht“. Die Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ will die Philosophin in den großen Streitfragen ihrer Zeit präsentieren. Darunter fielen zahlreiche wichtige Auseinandersetzungen, so Boll. Neben Arendts bekannter Stellungnahme im Prozess gegen Adolf Eichmann auch ihre umstrittene Stellungnahme im Streit von Little Rock in den USA Ende der 50er Jahre, als es darum gegangen sei, dass auch farbige Kinder am Schulunterricht teilnehmen sollten und Hannah Arendt trotz erheblichen Protests das Recht verteidigt hatte, gesellschaftliche Gruppen bei der Schulwahl faktisch zu diskriminieren. Hier sei Arendt das unterlaufen, was sie sonst an anderen Wissenschaftlern oft kritisiert habe, so Boll. Sie sei zum Opfer ihrer eigenen wissenschaftlichen Theorie geworden.

Further episodes of Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.

Further podcasts by SWR2

Website of SWR2