Die „Methode Baerbock“: „Größer wirken wollen, als es der Lebenslauf hergibt“ - a podcast by SWR2

from 2021-06-12T08:07

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Es sei „die Methode Baerbock“, die den Grünen derzeit schade, sagt der Journalist und Robert-Habeck-Biograph Stefan Berkholz in SWR2. Es gebe bei Baerbock einen Hang, größer und bedeutender wirken zu wollen, als es ihr bisheriger Lebenslauf hergebe, Dinge „aufzubauschen“, so Berkholz mit Blick auf die Bundesdeligiertenkonferenz der Grünen vom 11. bis 13. Juni, von der erwartet wird, dass Baerbock in ihrer Rede zu den Vorwürfen Stellung nehmen wird.
Recherchen von Journalisten hätten mittlerweile zu zehn bis zwölf Korrekturen ihrer persönlichen Angaben geführt. „Nie war eine dieser Korrekturen zu Baerbocks Gunsten, immer zu ihren Lasten. Sie hatte immer mehr behauptet, als nach den Recherchen von Journalisten stehenbleiben konnte,“ sagt Stefan Berkholz und schlussfolgert: „Sie hat einen Hang zur Hochstapelei." Auch in ihren bekannten Interviewäußerungen zur Abgrenzung von Robert Habeck im NDR-Film von November 2020 („Was hast Du, Kühe melken? – Ich komme eher aus dem Völkerrecht“) habe sie Habecks Erfahrung als Minister und stellvertretender Regierungschef kleingeredet
Bei den Grünen mangele es auch an der Fähigkeit, ihre Konzepte für eine ökologischere Zukunft so zu erklären, dass sie akzeptiert würden. Den Verzicht auf Kurzstreckenflüge, so Berkholz, hätte man positiver darstellen und klarmachen können, dass es gesünder und günstiger sei, mit der Bahn zu fahren. „Ich fürchte, die Grünen werden weiter absacken“, glaubt der Journalist, denn „Annalena Baerbock polarisiert mehr, als dass sie für einen Dialog und für Verständigung sorgen wird.“ Sein Fazit: womöglich reiche es nicht mal zu einer Regierungsbeteiligung, wenn die Grünen weiter an der Kanzlerkandidatin Baerbock festhielten.

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