„Er wünscht sich, als Dichter wahrgenommen zu werden.“ – SWR2 Literaturchef Frank Hertweck über Martin Walser - a podcast by SWR2

from 2022-03-24T06:00

:: ::

„Das Spezielle bei ihm war immer der besondere, eigene Blick eines Schriftstellers, der am Rande von Deutschland lebt“, weiß Frank Hertweck, Literatur-Chef bei SWR2.
Im Jahr 1998 hat Martin Walser eine umstrittene Rede in der Frankfurter Paulskirche gehalten und sprach von der"Instrumentalisierung unserer Schande"zu gegenwärtigen Zwecken. „Er hat sich immer geärgert über Intellektuelle wie Günter Grass oder Jürgen Habermas, die mit Auschwitz versucht haben, die Wiedervereinigung zu verhindern“, so Hertweck weiter. Es habe bei ihm zwei nennenswerte Versagen gegeben: zum einen seine Aussagen zum Holocaustdenkmal in Berlin und zum anderen der Umgang mit dem Friedensangebot von Ignatz Bubis. Martin Walser sei in den 60er/70er-Jahren einer der Großintellektuellen gewesen. „Doch die Randlage am Bodensee hat auch dazu geführt, dass er immer nicht ganz dazugehört hat“, glaubt Frank Hertweck. Er hat schon nach den Anschlägen von 2001 mit und über Martin Walser Filme gedreht und kennt den Schriftsteller bereits seit langer Zeit.

Further episodes of Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.

Further podcasts by SWR2

Website of SWR2