Frauen sind ohne Rechte im Staat der Mullahs: Golineh Atai über ihr Buch „Iran – die Freiheit ist weiblich“ - a podcast by SWR2

from 2021-11-17T06:00

:: ::

„Kaum jemand in Deutschland kann sich vorstellen, wie Frauen im Iran gedemütigt werden, mit welchen Mitteln sie gebrochen werden,“ sagt Golineh Atai, Journalistin und zukünftige ZDF-Korrespondentin in Kairo, in SWR2. „Ich wollte den westlichen Leser, den deutschen Leser direkt damit konfrontieren.“
Ihr Buch „Iran - Die Freiheit ist weiblich“ beginnt mit einer frühen Erinnerung: Kurz nach der Machtübernahme Chomeinis 1980 hatte Atais Mutter an einer Demonstration gegen das Regime teilgenommen. Der Protest richtete sich gegen die Aufhebung von Frauenrechten, deren frühere Geltung heute kaum noch vorstellbar erscheine, erzählt Atai. Iranerinnen hätten noch vor den Schweizerinnen das Frauenwahlrecht erhalten. Es habe eine Ministerin für Frauenangelegenheiten gegeben, fortschrittliche Scheidungsgesetze gegeben.
„Chomeini zückte das Schwert seiner Revolution als erstes gegen die Frauen“, so Atai. Nur zwei Monate danach hätte die Mutter mit ihr dann das Land verlassen. 40 Jahre später hat Atai ihr Buch geschrieben. Es sei den Unzähligen gewidmet, deren Stimme nie gehört und deren Geschichte nie erzählt worden sei. Es sei geradezu niederschmetternd, wie „wenig bis nichts von dem, was dort täglich passiert, eigentlich in unserer westlichen Wahrnehmung ankommt,“ sagt Atai.

Further episodes of Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur.

Further podcasts by SWR2

Website of SWR2