Geplatzte Träume: ARTE-Doku „Viral Dreams“ über junge Menschen in der Corona-Krise - a podcast by SWR2

from 2021-12-21T06:00

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„Einmal genauer hinschauen, wie viel diese Generation getragen hat“ – das hat sich die ARTE-Doku „Viral Dreams“ vorgenommen. Im Gespräch mit SWR2 erzählt Producer Christian Beetz, wie sich das Projekt entwickelte. Als man im März 2020 – im ersten Corona-Lockdown – die Idee hatte, das Befinden junger Menschen darzustellen, habe man geglaubt, der Film könne in vier Monaten fertig sein, gesteht Beetz ein. Aber mit der Coronakrise habe man auch die Filmpläne verändern müssen. „Wir haben uns über 100 YouTuber angeschaut, weltweit", so Beetz. Aus dem Material, dass sieben junge Menschen aus aller Welt über sich online gestellt haben, sei dann die Dokumentation entstanden.
„All diese jungen Menschen, die mit all dieser Energie die Welt erobern wollen – und dann plötzlich hängenbleiben“, sagt Beetz im Rückblick bewundernd über das Ergebnis. Berührt habe ihn zum Beispiel die junge alleinerziehende Mutter Jessica aus den USA, die in der Krise politisiert worden sei und sich der „Black-Lives-Matter“-Bewegung angeschlossen hat. Beetz gesteht: „Da krieg man wirklich Gänsehaut.“Ein generelles Reaktionsschema, wie junge Leute die Krise verarbeiten, gebe es nicht. „Man kann sehen, dass sie auch mit Humor an die Situation herangehen, aber andere sind gebrochen, andere reflektieren über ihr Leben“, berichtet Beetz. Insgesamt glaube er, dass die Doku helfe, die junge Generation zu verstehen. Denn deren Perspektive habe man lange vergessen. Nun zeige sich, wie schwer diese Generation angesichts ihrer großen Pläne am Lockdown trage. Beetz ist sich sicher: „Der Film gibt der Jugend einen großen Raum.“
Christian Beetz ist Filmproduzent, Geschäftsführer der „gebrueder beetz filmproduktion“ und mehrfacher Grimme-Preisträger.

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