Olympische Winterspiele: Wie China Körper und Sport für den Nationalstolz nutzen möchte - a podcast by SWR2

from 2022-04-21T10:19:13.480632

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Niemand vermischt Sport und Politik mehr als die Kommunistische Partei in China, sagt der Journalist und China-Experte Kai Strittmatter in SWR2. Die Olympischen Winterspiele hätten deshalb enorme Bedeutung für das Prestige der Volksrepublik.
Die chinesische Staatsführung wolle mit den Spielen einerseits Nationalstolz im Land erzeugen. „Das andere ist“, so der China-Experte, „dass wir schon länger eine Instrumentalisierung des Sports und des menschlichen Körpers der eigenen Bevölkerung gegenüber sehen“. Gesehen habe man das früher schon in sozialistischen, aber auch faschistischen Staaten. „Wir haben das ja selbst auch erlebt, unter den Nazis, dass der Körper des Einzelnen als Stärkung auch des Volkskörpers dient.“ Die Staatsführung wolle so auch die lange Zeit eher wenig an Sport interessierten Chinesen für den Staat stark machen.Auch wenn die chinesische Führung offiziell darauf nicht reagiere, sei der politische Boykott der Winterspiele durch westliche Staaten für sie deshalb schmerzlich. 2008 habe man aus den Sommerspielen auch einen internationalen Leistungsvergleich der Sportlerinnen und Sportler gemacht. China hatte damals als Nation erstmals auch die meisten Medaillen gewonnen. Das werde diesmal allerdings deutlich schwieriger, so Strittmatter, „da die Chinesen wirklich Anfänger sind im Wintersport“.

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