Sind Finnen glücklicher als Deutsche? Wie Forscher die Lebenszufriedenheit messen - a podcast by SWR2

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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Lässt sich Glück messen? Die eigene Lebenszufriedenheit? Lassen sich darüber allgemeine Aussagen treffen, sogar im Vergleich mit Menschen anderer Länder? Die Forschung sei hier weit vorangekommen, sagt der Sozialwissenschaftler Prof. Jan Delhey von der Universität Magdeburg in SWR2 mit Blick auf große Bevölkerungsumfragen, mit denen die Lebenszufriedenheit in verschiedenen Ländern abgefragt wird.
Die Formel für die Lebenszufriedenheit setze sich letztlich zusammen aus den Elementen „Haben, Lieben und Sein“, so Delhay. Auch wenn mit „Glück“ letztlich ein „innerer Gefühlszustand“ gemessen werde, lasse sich die Frage zur „Lebenszufriedenheit“ mit anderen Angaben des Befragten so abgleichen, dass letztlich erklärlich werde, warum er zu einer hohen oder niedrigen Einschätzung gelange. Wohlstand sei dabei ebenso von zentraler Bedeutung wie die soziale Umgebung, Freundschaften und Partnerschaften.
Gerade an den Zuständen in Krisenländern lasse sich ablesen, dass dabei Menschen nicht nur ihre persönliche Situation beurteilten, sondern ihr Leben natürlich immer auch von objektiven Faktoren, gesellschaftlichen Krisen, Konflikten oder sogar Kriegen maßgeblich beeinflusst würden. So zeigten sich in den Umfragen enorm große Spannen in der Lebenszufriedenheit, die in skandinavischen Ländern oft mit einer Acht, in afrikanischen Ländern häufig nur mit einer Drei bewertet werde. Vergleiche der Lebenszufriedenheit in verschiedenen Ländern (z. B. Finnland auf Platz 1, Deutschland auf Platz 17) seien insofern wesentlich aussagekräftiger, als oft geglaubt werde.

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