Verlag S. Fischer trennt sich von Monika Maron: Keine „Cancel Culture“, sondern Transparenz - a podcast by SWR2

from 2021-01-31T22:10:42.023393

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Nach fast 40 Jahren der Zusammenarbeit trennt sich der S.Fischer-Verlag von der Autorin Monika Maron. Das sei jedoch kein Fall von „Cancel Culture“, so SWR2 Literaturkritiker Carsten Otte. Schon deshalb nicht, weil der Verlag deutlich gemacht habe, dass die bei S. Fischer von Monika Maron veröffentlichten Bücher auch weiterhin erhältlich sein sollten.
Ebenso klar habe das Verlagshaus aber kommuniziert, dass man mit anderweitigen Publikationstätigkeiten von Maron nichts zu tun haben wolle. So hatte Maron in der Reihe „Exil“ einen Essayband in der Edition Buchhaus Loschwitz veröffentlicht. Man könne nicht bei S. Fischer und gleichzeitig im Buchhaus Loschwitz publizieren, das mit dem Antaios Verlag kooperiere, hatte es dazu vonseiten des S. Fischer Verlags geheißen.
Hinter dem Antaios-Verlag steht Götz Kubitschek. Der Verleger gilt als Theoretiker und Publizist der Neuen Rechten. Wegen ihrer islamkritischen Äußerungen und ihren politischen Positionen, die wahlweise als konservativ oder als rechts bezeichnet werden, steht die Schriftstellerin immer wieder in der Kritik.
Ungeachtet dessen gehöre Monika Maron zu den wichtigsten literarischen Stimmen in Deutschland, so SWR2 Literaturkritiker Carsten Otte. Bei allen Stärken hätten ihre letzten Bücher aber auch Schwächen gehabt, zum Beispiel wenn sie Ressentiments allzu ungebrochen dargestellt habe. Dennoch sei sie eine so prominente Autorin, dass sie sicher einen neuen Verlag bekommen werde. Es bleibe nur zu hoffen, dass es sich nicht um den Antaios Verlag handeln werde.

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