BUND BW würde Atommüll-Endlager im Land unter Umständen akzeptieren - a podcast by SWR

from 2021-12-27T18:05

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Die Umweltschutzorganisation BUND in
Baden-Württemberg ist nach eigenen Angaben unter Umständendazu bereit, ein Atommüll-Endlager in Baden-Württemberg zu
akzeptieren."Wir als BUND bundesweit bekennen uns dazu,
dass der Atommüll irgendwohin muss", sagte die
BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch im SWR2Tagesgespräch. Das Motto"Not in my backyard"lehne der BUND
ab. Mit dieser Formulierung wird das Phänomen bezeichnet,dass Menschen die Folgen gesellschaftlicher Veränderungen
teilweise nicht in ihrer eigenen Umgebung akzeptierenwollen.
Wichtig sei, dass die bundesweite Suche nach einemEndlager in einem wissenschaftlichen und transparenten
Verfahren mit Bürgerbeteiligung stattfinde, sagtePilarsky-Grosch weiter. Zu der Frage, ob der BUND
Baden-Württemberg bei der Entscheidung für einbaden-württembergisches Endlager protestieren würde, sagte
sie:"Wenn der Suchprozess vernünftig gelaufen ist und wir
der Meinung sind, bundesweit betrachtet ist es tatsächlichder bestgeeignete Standort, gehen wir nicht auf die Straße".
Einschränkend fügte sie hinzu:"Das Problem ist, dass im
Moment die Endlagersuche nicht gut läuft. Und insofern kannich ja auch keine Garantien für unsere dann betroffenen
Ortsgruppen übernehmen."Bisher ist geplant, dass die letzten deutschen Atommeiler
Ende 2022 abgeschaltet werden. Eine Verlängerung derLaufzeit lehnt der BUND ab. Auch der Klimaschutz sei dafür
kein gutes Argument, sagte die baden-württembergischeLandesvorsitzende:"Denn damit werden auch die Gefahren der
Atomkraftwerke und die Hürden, die ja den nachfolgendenGenerationen in Form des Atommülls hinterlassen werden, aus
unserer Sicht einfach kleingeredet."Außerdem würde der BUND Baden-Württemberg nicht
akzeptieren, falls sich Frankreich zum Neubau vonAtommeilern nahe der deutschen Grenze entscheiden würde. Es
sei zudem ein Problem, dass im Nachbarland zahlreiche neueBetriebe geplant sind. Frankreich wolle darüber hinaus
erreichen, dass Kernkraftwerke von entsprechenden Regelungenauf EU-Ebene begünstigt würden, kritisierte die
BUND-Landesvorsitzende. Das Land übe bei diesem Thema einengroßen Einfluss aus.

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