Daniel Cohn-Bendit: EU-Energiepolitik - Deutschland und Frankreich werden einen Kompromiss finden - a podcast by SWR

Der deutsch-französische Publizist und ehemalige grüne Europaabgeordnete, Daniel Cohn-Bendit, hat die Pläne der EU-Kommission verteidigt, Atomkraft und Gas als klimafreundliche Energien auszuweisen. Für Länder wie Frankreich, die extrem vom Atomstrom abhängig seien, handele es sich um eine Übergangslösung, ähnlich wie für Deutschland das Gas. Hinzu komme, dass Frankreich mehr als Deutschland in Energiefragen auf seine souveräne Unabhängigkeit setze, sagte Cohn-Bendit im SWR-Tagesgespräch."Frankreich ist es ein Dorn im Auge, energetisch von Russland abzuhängen. Die deutschen Grünen schieben das leichtfertig beiseite. Sie sind gegen Nord Stream2, aber wissen, dass der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Einsparung von Energie lange dauern wird. Deswegen muss man einen strategischen Kompromiss finden. Und ich glaube, dass beide Regierungen - vielleicht mit Quietschen und Hängen - einen finden werden", so Cohn-Bendit.
Mit Blick auf die gerade beginnende französische EU-Ratspräsidentschaft, rechnet der ehemalige EU-Abgeordnete mit einer stark auf Europa ausgerichteten Politik. Dabei gehe es dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron aber wohl vor allem um die französischen Präsidentschaftswahlen, die dieser im April zu bestehen habe."Macron will im Grunde genommen die pro-europäischen Wählerinnen und Wähler gewinnen. Deswegen wird er viel Europapolitik machen", so Cohn-Bendit.

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