Europaabgeordneter Lagodinsky: Wir können die inakzeptable Liste der Forderungen Russlands nicht erfüllen - a podcast by SWR

from 2022-01-12T18:05

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Der Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky (Grüne) hält es für bedeutend, dass es in der Ukraine-Krise wieder zu Gesprächen kommt. Im SWR2-Tagesgespräch sagte er:"Es ist wichtig, dass man endlich miteinander redet und nicht einander erpresst. Denn das, was die russische Regierung bisher an der Grenze zur Ukraine organisiert hat, ist mehr eine Erpressung als ein Gesprächsangebot."Hintergrund seiner Aussage sind mehrere Treffen zur Ukraine-Krise in dieser Woche – darunter das gemeinsame Treffen der EU-Verteidigungs- und EU-Außenminister im französischen Brest.
Eine schnelle Lösung im Ukraine-Konflikt erwartet Lagodinsky allerdings nicht. Die Nato und der Westen könnten der „langen Liste der inakzeptablen Forderungen Russlands“ nicht mit belastbaren Zusagen begegnen. Als Beispiel nannte er den geforderten Verzicht auf eine Nato-Erweiterung. Die Gespräche werden seiner Einschätzung nach deshalb längere Zeit benötigen.Zu den Forderungen Russlands sagte Lagodinsky:"Ich glaube, dass Russland diese Forderungen nutzt, um die Verhandlungsmasse zu vergrößern sowie den Westen zu Gesprächen zu zwingen und Russland ernst zu nehmen. Und das ist ihnen auch gelungen."Ein anderes Szenario, das immer wieder ins Gespräch gebracht werde, halte er für weniger realistisch, sagte er im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Ralf Hecht. Demnach hat die russische Regierung die Forderungen so hoch gesteckt, um später argumentieren zu können, dass sie ohne Erfolg auf den Westen zugegangen sei und das als Legitimation nutze, in die Ukraine einzumarschieren.

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