GEW fordert neues bundesweites Gesetz für Qualität in Kitas - a podcast by SWR

from 2021-10-25T18:05

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert von der kommenden Bundesregierung ein neues Gesetz über die Qualität in Kindertagesstätten. Das müsse ihrer Ansicht nach im Koalitionsvertrag vereinbart werden, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern im SWR-Tagesgespräch. Dadurch würden sich ihrer Erfahrung nach Politikerinnen und Politiker tatsächlich dazu verpflichtet fühlen, ein solches Gesetz zu entwickeln. In ihm müssten bestimmte Punkte festgehalten werden wie beispielsweise, dass die Arbeitsbedingungen in Kitas "sehr schwierig" seien, sagte Finnern.
Die vorherige gesetzliche Neuregelung zum Thema, die von der Bundesregierung als "Gute-KiTa-Gesetz" betitelt wurde, reiche nicht aus, so die Gewerkschafterin. Hintergrund ist: Der Bund stellte den Ländern in diesem Zusammenhang 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung, damit diese durch eigene Entscheidungen die Kindertagesbetreuung vor Ort verbessern. "5,5 Milliarden Euro an sich hören sich immer nach sehr viel an", sagte die GEW-Vorsitzende. "Aber letztlich darf man nicht vergessen: Es geht eben um Kinder in ganz Deutschland. Und dann ist es wiederum nicht so viel", so Finnern. "Wir erleben ja gerade, dass das, was wir bisher festgeschrieben haben, nicht reicht, sondern dass es eben zu sehr unterschiedlichen Standards kommt", erklärte die Gewerkschafterin.
Das zeige sich beispielsweise daran, dass sehr unterschiedlich ausgelegt werde, welche Anzahl von Fachkräften je nach Gruppengröße und Alter der Kinder notwendig sei. Hier sei eine Verbesserung erforderlich, sagte die Lehrerin. "Denn eines ist ganz wichtig in der frühkindlichen Bildung und Erziehung: Hier braucht es eben ganz viel Zeit und auch Möglichkeiten der Zuwendung. Und je größer die Gruppen und je schlechter die Betreuungsschlüssel sind, desto schwieriger wird das nachher", erklärte Finnern.
Mehrere Studien hätten gezeigt, welche Betreuungsschlüssel für Kinder am besten seien. Dafür müssten jedoch mehr Fachkräfte ausgebildet und für den Beruf finanziell bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Um hier Mindeststandards zu garantieren, sei das nun von der GEW geforderte Gesetz notwendig, so die Gewerkschaftsvorsitzende.

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