Krankenhaus-Direktoren: Corona bringt Krankenhäuser in Finanznot - a podcast by SWR

from 2021-11-15T18:05

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Die Corona-Pandemie hat viele Krankenhäuser in Baden-Württemberg in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbands der Krankenhausdirektoren, Dr. Matthias Geiser, sagt im SWR-Tagesgespräch, dass schon die Ausgangslage schwierig gewesen sei – nun gebe es noch mal eine „massive Verschlechterung“ der wirtschaftlichen Lage. „Die Corona-Pandemie ist für die Krankenhausfinanzierung wie ein Brennglas auf die Probleme“, so Geiser. Eine Belegung der Intensivbetten der Kliniken durch Corona-Patienten bedeute eine Verschiebung von Operationen – und weniger Operationen bedeuteten weniger Einnahmen.
Geiser fordert eine Neuauflage des Krankenhausrettungsschirms, um die akute finanzielle Not zu lindern. Die Grundsatzprobleme der Krankenhausfinanzierung lösen man so aber nicht. „Was wir grundsätzlich brauchen, ist eine ausreichende und nachhaltige Investitionsförderung durch die Länder, und wir benötigen dringend die Einführung einer Vorhalte-Komponente in der Krankenhausfinanzierung.“ Dann seien die Krankenhäuser nicht mehr so extrem von der Leistungsentwicklung abhängig und könnten auch mal kleinere Schwankungen aushalten.
Außerdem brauche es weniger Bürokratie im Krankenhauswesen. Geiser bittet die Krankenkassen, Kliniken von Bürokratielasten zu befreien. „Wir haben in den Krankenhäusern ganze Abteilungen, die nur Daten liefern und Nachweise führen. Und wir bekommen gerade aktuell eine ganze Reihe neuer Regelungen zur Finanzierung der Pflegekräfte. Und diese Regelungen verursachen gerade den nächsten Bürokratisierungs- und Dokumentationsschub.“

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