RP-Innenminister Lewentz: "Im Ahrtal kommen die Dinge voran" - a podcast by SWR

from 2021-07-29T18:05

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Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sieht zwei Wochen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal erste Fortschritte bei den Aufräumarbeiten. "Da ist immer noch viel Unordnung und immer noch eine sehr prekäre Situation, aber man sieht, dass die Dinge greifen", sagte Lewentz im SWR Tagesgespräch. Es seien bereits tausende Tonnen Schutt beseitigt worden, Kanäle würden gespült, um wieder Abwassermöglichkeiten zu schaffen, und auch bei der Strom- und Wasserversorgung gebe es bereits Fortschritte. "Auch wenn die Einzelnen vor Ort das noch gar nicht so empfinden können, wir kommen in diesen Dingen voran", so Lewentz.
Was den Wiederaufbau angeht, will Lewentz am Freitag dem Landeskabinett seine Pläne vorlegen. Eine der Prioritäten sei es, die zum Teil zerstörten Verwaltungen schnell wieder aufzubauen, beziehungsweise entsprechende Provisorien zu schaffen. Funktionierende Rathäuser seien schließlich die Voraussetzung für den Wiederaufbau, so Lewentz. Daneben gehe es aber auch um andere Dinge: "Wenn mir Menschen sagen, ich traue mich nicht mehr dort zu leben, wo ich bisher gelebt habe, dann müssen wir auch mit dieser Fragestellung umgehen und Ersatze anbieten. Wir müssen Straßen und Eisenbahnlinien ohne lange Genehmigungsverfahren bauen." Das müsse in einem Rechtsstaat hinzubekommen sein, so der SPD-Politiker.
Mit Blick auf den Hochwasserschutz sieht Lewentz keine Versäumnisse. Das Jahrhunderthochwasser 2016 habe eine völlig andere Dimension gehabt. Keiner habe eine Vorstellung „einer solchen Tsunami-ähnlichen Flut“ haben können“, die sich noch dazu flächendeckend über das ganze Ahrtal und darüber hinaus bis nach Nordrhein-Westfalen erstreckt habe, so Lewentz. „Deshalb ist vollkommen klar, uns stellt sich eine völlig neue Herausforderung für die Zukunft, von der Warnung bis zur Bebauung muss alles auf den Prüfstand.“

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