Staat und Religion trennen - a podcast by Arbeitskreis Uni im Kontext

from 2018-07-03T21:11:33

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Die Judaistikerin Anne-Sarah Fiebig spricht mit uns über Jeschajahu Leibowitz, einen der bekanntesten zeitgenössischen jüdisch-orthodoxen Philosophen, aktuelle innenpolitische Spannungen in Israel und über die jüdische Kultur. Jeschajahu Leibowitz wurde 1903 in Riga geboren und wirkte bis zu seinem Tod 1994 in Jerusalem als orthodoxer Jude, Naturwissenschaftler und Philosoph kritisch an der Entwicklung eines modernen Israels mit. Insbesondere fiel Leibowitz durch seine Forderung nach einer strengen Trennung von Staat und Religion auf, die in der orthodoxen Gemeinschaft auf starke Gegenwehr stieß. Laut Leibowitz wird die jüdische Religion zur Legitimierung politischer Maßnahmen missbraucht, weshalb er - um Staat und Religion voreinander zu schützen -  dafür plädiert die Sonderstellung der Religion abzuschaffen. Damit sie eine Zukunft habe, müsse die Religion Privatsache bleiben. Doch die gesellschaftliche Realität in Israel ist heutzutage eine andere. Der zunehmende politische Einfluss der Orthodoxen führt zu Konflikten mit dem jungen, liberalen Einwohnern - viele empfinden die aktuelle Situation als sehr ungerecht und fordern nach mehr Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung. Ein Einblick in die spannende israelische Kultur und Innenpolitik dieser Tage.

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