Kulturregion vs. Corona - Teil 14 | Stefan Steinemann, Domkapellmeister Augsburg - a podcast by What goes on - a3kultur

from 2020-05-18T16:30:05

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Chor vs. C(h)orona



Im Gespräch mit Domkapellmeister Stefan Steinemann: Die Augsburger Domsingknaben fordern klare Rahmenbedingungen und einen Zeitplan für die Wiederaufnahme des regulären Proben- und Konzertbetriebs. Es drohe ein musikalisches Desaster, auch finanziell wird es nicht leicht.



In der neuen Folge unserer Podcast-Reihe »Kulturregion vs. Corona« sprechen a3kultur-Herausgeber Jürgen Kannler und die a3kultur-Expertin für Klassik und Ballett Renate Baumiller-Guggenberger mit Augsburgs Domkapellmeister Stefan Heinemann.  Er ist zuständig für Kirchenmusik und die Leitung der Augsburger Domsingknaben. Heinemann begann seine musikalische Laufbahn bereits im Alter von fünf Jahren bei den Domsingknaben; er ist Deutschlands jüngster Domkapellmeister.


Vergangene Woche richteten die Augsburger Domsingknaben zusammen mit dem Tölzer Knabenchor, den Regensburger Domspatzen, dem Windsbacher Knabenchor und dem Dresdner Kreuzchor einen öffentlichen Brandbrief an die Politik. Gefordert werden klare Rahmenbedingungen und einen konkreten Zeitplan für die Wiederaufnahme des regulären Proben- und Konzertbetriebs. Die Chöre im Chor: die weitere Vertiefung eines guten Kontaktnetzes.


Ausbleibende Konzerte und Auftritte bedeuten für die Augsburger Domsingknaben nicht nur ein finanzielles Problem, sondern auch ein musikalisches Desaster. Die Ensembles erneuern sich alle zwei bis drei Jahre grundlegend – bedingt durch den Wechsel nach dem Stimmbruch der jungen Sänger. Es droht, ein ganzer Jahrgang wegzubrechen.



Der Einschnitt durch die Corona-Maßnahmen, so Steinemann, ist sehr bitter für den Chor – vor allem in der Passionszeit mussten Konzerte abgesagt werden. Schnell aber versuchte man, die Situation durch digitale Proben zu überbrücken. Schon nach eine Woche Lockdown arbeitete man mit Video-Schalte – eigentlich erdacht für Sprachkonferenzen, sie wurde aber clever für Einzelstimmbildung umfunktioniert. Auf lange Sicht für Chorproben allerdings technisch, musikalisch und ästhetisch kein Ersatz für realen Präsenzunterricht.


Der einst für Mai angesetzte Tag der offenen Tür im Haus St. Ambrosius soll nun am Sonntag, 19. Juli, stattfinden. Mehr dazu, zur geplanten CD des Männerchors, den Vorstellungen Steinemanns über das Klangbild der Domsingknaben und das Miteinander mit dem neuen »Chef« Bischof Bertram Meier in der neuen Folge unseres Podcasts »Kulturregion vs. Corona«.



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